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Branchenbericht Armenien Tourismus

Armeniens Tourismusbranche hofft auf Trendwende

Das Corona-Krisenjahr 2020 hat das Tourismusgeschäft hart getroffen. Ab Herbst 2021 erwarten Marktkenner eine spürbare Wiederbelebung, wofür auch mehrere Ausbauprojekte sorgen.

Von Uwe Strohbach | Eriwan

Armenien rüstet sich, damit das Tourismusgewerbe wieder anlaufen kann. Verstärkte Marketingkampagnen sollen ausländische Gäste in die touristisch attraktive Südkaukasusrepublik zurückholen. Die Investitionen in die Modernisierung und in den Ausbau der touristischen Infrastruktur dürften schrittweise an Fahrt gewinnen.

Schwierige Ausgangslage für den Neustart

Es steht außer Frage: 2020 war ein besonders bitteres Jahr für die armenische Tourismusbranche. Die Coronakrise stoppte die über Jahre hinweg dynamische Entwicklung drastisch. Im Jahr 2020 bereisten nur 375.000 ausländische Besucher das kleine Land. Erwartet wurden ursprünglich 2,2 Millionen Gäste. Gegenüber 2019 verringerte sich der Besucherstrom um mehr als 80 Prozent.

Die Einnahmen aus dem Incoming-Tourismus schmolzen mit 1,5 Milliarden US-Dollar auf einen Bruchteil des Vorjahresniveaus zusammen. Die Hotelübernachtungen schrumpften um zwei Drittel auf eine Million, die Gewinne der Hotels um 80 Prozent (Ist 2019: 80 Millionen US-Dollar). Viele der landesweit über 700 Herbergen mit 11.348 Zimmern (Stand zum 1. Januar 2021) mussten ihre Pforten schließen, zum Teil auch für immer.

Im Jahr 2020 trug das touristische Gewerbe nach bisherigen Angaben 1,6 bis 1,7 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) bei. Im Vorjahr waren es noch 4,5 Prozent.

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Erholung in kleinen Schritten  

Experten rechnen gegen Ende des ersten Halbjahres 2021 mit ersten Erholungstendenzen und im Herbst 2021 mit einem spürbaren Aufschwung. Normalität ließe aber noch auf sich warten. Sie gehen eher von einer längeren Erholungsphase aus.  

Der Tourismusverband Armeniens https://armtf.am, der Hotelverband und die Berufsvereinigung armenischer Fremdenführer erwarten für das Gesamtjahr 2021 etwa 750.000 bis 800.000 ausländische Besucher. Im Jahr 2023 oder spätestens 2024 dürfte die bisherige Rekordmarke von 1,9 Millionen Gästen wieder erreicht werden. Danach prognostizieren die Experten ein jährliches Wachstum von 10 bis 15 Prozent.

Die geplante Umsetzung des neuen zentralen Programms für die Entwicklung und Förderung des touristischen Gewerbes im Zeitraum 2020 bis 2030 stützt die positiven Prognosen. Bis zum Zieljahr 2030 soll die Tourismuswirtschaft 10 Prozent zum jährlichen BIP beisteuern. Geplant ist der Bau neuer Hotels und anderer Herbergen in den bisher touristisch noch wenig oder unzureichend erschlossenen Regionen (Gjumri, Dilidschan, Sjunik und andere). Besonders viel ungenutztes Potenzial hat das Land im Ökotourismus.

Aktuelle und geplante Projekte in der Tourismusbranche Armeniens

Projektbezeichnung 

Projektziel 

Ansprechpartner 

Modernisierung des  Stadtviertels Kond im zentralen Eriwaner Stadtbezirk Kentron

Erneuerung/ Umbau zu einem touristisch attraktiven Gebiet mit viel Raum für die landesspezifische Kultur, Kunst und Gastronomie  (Ausschreibung für das Projektdesign in Vorbereitung)  

Komitee für urbane Entwicklung 

Hotel Areni (Tufenkian Wine Tasting Hotel)

Ausbau des Weintourismus (Baustart erfolgt)  

Tufenkian Heritage Hotels 

Aparthotel Instone Dilijan Hub

Ausbau des Kurortes Dilidschan zu einem Erholungs- und SPA-Zentrum (Baustart: 2021)

Stone Development (T + 37499 15 40 00)

Ardvi Village Resort unweit von Alaverdi

Entwicklung des ökologischen Tourismus in der Provinz Lori

Unternehmer Samvel Parseghyan und Partner, Kontakt über das Zentrum für Unternehmensförderung

Innovativer Tourismus in Armenien 

Tourismusförderung in Nordarmenien (Projektzeitraum: ende 2019 bis 2023)

InitiativeEU4Business, GIZ 

Sportkomplex (rthytmische Gymnastik; Radsport und andere Sportarten), Eriwan

Ausbau der Sportzentren in der Hauptstadt Eriwan (Projekt in Vorbereitung)

Komitee für urbane Entwicklung 

Quelle: Recherchen von Germany Trade & Invest




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