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Special | USA | Smart Farming

Ziele: Smart Farming liefert wirksamen Beitrag zum Klimaschutz

Agrarproduzenten und US-Regierung ziehen bei der Digitalisierung der Landwirtschaft an einem Strang. Gemeinsame Ziele sind der Umwelt- und Klimaschutz sowie Agrarexporte.

Von Ullrich Umann | Washington, D.C.

Die Digitalisierung der Landwirtschaft wird von Staat und Agrarproduzenten gleichermaßen mit Nachdruck betrieben. Die Motive dafür sind teilweise deckungsgleich, teilweise unterschiedlich: Den Agrarproduzenten geht es vorrangig um die Senkung ihrer Erzeugerkosten bei steigenden Erträgen auf gleicher Agrarfläche beziehungsweise bei gleichbleibender Stallkapazität. Auch wollen die Agrarproduzenten durch Internetplattformen, durch Überwachung aus der Luft und mittels künstlicher Intelligenz einen längeren Planungsvorlauf erhalten, um dadurch negativen Einflüssen durch Wetterverschlechterungen und klimatischen Anomalitäten entgegentreten zu können. Internetgestützte Marktplattformen helfen außerdem, Erzeuger und Großabnehmer untereinander besser zu vernetzen, wie es sich insbesondere in Pandemiezeiten gezeigt hat, als die Reisemöglichkeiten eingeschränkt waren.

Klimaschutz rückt in den Vordergrund

Agrarproduzenten und Staat vereint wiederum das gemeinsame Interesse an einem wirksamen Umwelt- und Klimaschutz, insbesondere seit Joe Biden 46. US-Präsident geworden ist und die Rückkehr seines Landes zum Pariser Klimaschutzabkommen durchgesetzt hat. Präsident Biden hat zudem am 27.01.2021 eigens die Executive Order 14008 mit dem Titel "Tackling the Climate Crisis at Home and Abroad" erlassen. Auf dieser Grundlage erhielten alle Ministerien die Aufgabe, ihre Arbeit und Strategien in Einklang mit dem Klima- und Umweltschutz zu bringen.

Digitalisierung zeigt Stärke der US-Agrarwirtschaft

Weiterhin ist es ein erklärtes Ziel der Biden-Regierung, den weltweit ersten Platz der Vereinigten Staaten bei der Digitalisierung der Wirtschaft, darunter auch in der Agrarproduktion, zu verteidigen und auszubauen, vor allem in Hinblick auf den Systemwettbewerb mit China. Dazu dienen unter anderen die Initiativen zum Breitbandausbau in ländlichen Gebieten und zur Nutzung von Satelliten für die Belange der Landwirtschaft. Der US-Regierung geht es bei der Steigerung der Agrarwirtschaft zusätzlich um die Stärkung der USA im internationalen Standortwettbewerb um Investitionskapital. 

Staat fördert Digitalisierung auf dem Land

Um die Digitalisierung der Landwirtschaft kümmert sich auf Bundesebene federführend das U.S. Department for Agriculture (USDA) sowie das nachgelagerte National Institute of Food and Agriculture (NIFA). NIFA entwickelt Vorhaben wie die Agriculture and Food Research Initiative (AFRI), über die Forschungs- und Entwicklungsprojekte vergeben und finanziert werden. NIFA fördert in diesem Zusammenhang Forschungs- und Entwicklungsvorhaben in den Bereichen Natur-, Ingenieur- und Computerwissenschaften. Dazu gehören unter anderem Agrarroboter, Sensoren zum Messen von Feuchtigkeit und Temperatur, Dronen- und Satellitentechnik und GPS-Steuerungen. Darüber hinaus kündigte USDA im April 2021 an, 330 Millionen US-Dollar (US$) für 85 Regional Conservation Partnership Programs (RCPP) sowie 25 Millionen US$ für On-Farm Conservation Innovation Trials zur Verfügung stellen zu wollen. 

USDA mit mehreren Initiativen

USDA veröffentlichte 2021 die Strategie für Climate-Smart Agriculture and Forestry (CSAF). Explizit eingeschlossen sind die unterirdische Einlagerung von Kohlendioxid, die Qualitätsverbesserung von landwirtschaftlichen Böden, das Futtermanagement für wiederkäuende Nutztiere, Pflichtbeweidungen, Gülle- und Düngemanagement, Verbesserung der Energieeffizienz in der Landwirtschaft sowie das Wassermanagement etc. 

Zu den Vorhaben von USDA gehören zusätzlich die sogenannten Climate Hub Partnerships zur Ausbildung einer neuen Generation von Agrar- und Forstingenieuren, die in Folge über mehr Wissen über Umwelt- und Klimaschutz verfügen. 

Milliardenförderung geht weiter

Im Haushaltsentwurf für 2022 sind für die Belange des USDA unter anderem 700 Millionen US$ für den Breitbandausbau im ländlichen Raum vorgesehen, neben den 100 Milliarden US$, die für den gleichen Zweck im Konjunkturpaket "American Jobs Plan" vorgeschlagen werden. Darüber hinaus soll USDA 2022 insgesamt 1,5 Milliarden US$ zur Digitalisierung der landwirtschaftlichen Produktion und zur verstärkten Nutzung von sauberen Energiequellen auf dem Land ausgeben können. Das Geld soll über ländliche Kommunen und Stammesgebiete fließen. Speziell für die Effizienzsteigerung von Farmen, für die Entwicklung und die Anwendung neuester Technologien, für Qualifizierungs- und Umschulungsmaßnahmen für Agrarproduzenten sind 4 Milliarden US$ eingeplant. Ziel ist es neben dem Umwelt- und Klimaschutz, die Konkurrenzfähigkeit der Agrarproduzenten im internationalen Maßstab und damit die Exportchancen der Landwirte zu verbessern.

Weiterführende Informationen entnehmen Sie bitte folgendem Beitrag:

Staat und Wirtschaft treiben Innovationen an

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