Algerien präzisiert Sektoren mit lokaler Mehrheitsbeteiligung

Die Regierung Algeriens hat 44 Tätigkeitsfelder innerhalb der strategischen Sektoren festgelegt, für die weiterhin eine lokale Mehrheitsbeteiligung notwendig ist. Das Dekret wurde am 22. April 2021 im Amtsblatt veröffentlicht. Als strategische Sektoren waren 2020 Energie, Bergbau, Transport, Pharmazie und die Verteidigungsindustrie festgelegt worden. Nun folgte die Konkretisierung.

Bereits vor der Coronapandemie litt Algerien unter zurückgehenden ausländischen Direktinvestitionen und einem wachsenden Haushaltsdefizit. Finanzielle Mittel für Investitionen werden immer knapper. Die Regierung leitete daher einen Öffnungsprozess ein.

Dieser Prozess verläuft jedoch schleppend. Beobachter sind skeptisch, ob die Ausformulierung dieser Regelung das Ziel erreichen wird, ausländische Investoren anzuziehen. So konnte beispielsweise das ebenfalls neu aufgelegte Gesetz für Kohlenwasserstoffe das Interesse ausländischer Energieunternehmen erregen: Es wurden mehrere Absichtserklärungen unterzeichnet. Aber obwohl es bereits 2019 verabschiedet worden ist, war es im März 2021 immer noch nicht vollständig umgesetzt.

Algerien fiel als Investitionsstandort zuletzt zurück. Inzwischen ist China der mit Abstand größte Investor, gefolgt von Singapur, Spanien und der Türkei. Vor allem der Öl- und Gassektor braucht dringend Kapital und Technik, um die Förderung aufrechterhalten zu können. Einen Überblick über den Wirtschaftsstandort bietet die Broschüre "Neue Märkte - Neue Chancen: Algerien".