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Entwicklungsländer Entwicklungszusammenarbeit

Beschaffung von Consultingleistungen

Weltbank (Operational Procurement)

Seit dem 1.7.2016 gelten neue Beschaffungsregularien. Für Projekte, die vor diesem Datum genehmigt wurden, gelten weiterhin die bisherigen Vorgaben. 

Der Kreditgeber vereinbart mit der Weltbank vor Projektbeginn eine Beschaffungsstrategie (Project Procurement Strategy for Development - PPSD), in der festgelegt wird, welche Beschaffungsverfahren im Rahmen der Projektumsetzung angewandt werden. Nach Prüfung durch die Weltbank ist es möglich, dass die ausschreibende Stelle nationale Beschaffungsprozedere anwendet. 

Das übliche Verfahren ist die „Quality and Cost Based Selection“. Der Name bezieht sich auf die Bewertungsmethode, die sowohl Qualitäts- als auch Wirtschaftlichkeitskriterien der Angebote berücksichtigt. 

Der Bekanntgabe- und Auswahlprozess für eine Consultingleistung:

1.    In einem ersten Schritt erstellt der Kreditnehmer eine Leistungsbeschreibung (Terms of Reference, ToR), und einen groben Kostenrahmen (Cost Estimate) sowie eine Liste der geplanten Einzelaufträge. Auf der Grundlage dieser Dokumente erstellt er dann eine Ausschreibung, die General Procurement Notice, die auf der Weltbank-Webseite sowie auf der Internetseite von UN Development Business veröffentlicht wird. 

2.    Für jeden einzelnen geplanten Auftrag erstellt der Kreditnehmer in einem zweiten Schritt eine Aufforderung zur Angebotsabgabe (Request for Expression of Interest, REoI), die in dem nationalen Amtsblatt oder einer nationalen Zeitung veröffentlicht wird. Ist die Ausschreibungssumme höher als 300.000 US$, wird die REOI auch auf der Weltbank-Webseite und der UNDB-Seite veröffentlicht 

3.     Aus den daraufhin eingereichten Interessensbekundungen (Expressions of Interest, EoI) trifft der Kreditnehmer eine Vorauswahl und erstellt eine Shortlist mit den besten fünf bis acht Angeboten. Die Anbieter auf der Shortlist werden dann mit einem Request for Proposal (RfP) aufgefordert, ein endgültiges Angebot einzureichen. 

4.    Diese detaillierten Angebote werden nach Ablauf der Abgabefrist anhand eines Punktesystems bewertet. Dabei werden Inhalt und Budget separat betrachtet. Verschiedene Qualitätsaspekte können je nach nachgefragter Leistung stärker gewertet werden als andere. Auch die Gewichtung von Preis und Qualität variiert fallspezifisch. Der Anbieter, dessen Angebot die höchste Gesamtpunktzahl erzielt, erhält den Auftrag.

 

Alternative Verfahren zur „Quality and Cost Based Selection“, die in Sonderfällen angewendet werden können sind:

 Quality-Based Selection: Die Auswahl erfolgt durch eine Expertenkommission, ausschließlich basierend auf Qualitätskriterien. Dieses Verfahren wird nur bei komplexen und hoch spezialisierten Aufträgen und bei für die Entwicklung des Kreditnehmerlandes weichenstellende Analysen (z.B. Studien zu Infrastruktur-Großprojekten und nationale Politikfeldanalysen) angewandt.

Selection under a fixed Budget: Bei einfachen Aufträgen kann der Auftraggeber ein fixes Budget vorgeben, an das sich die Anbieter halten müssen.

Least Cost Selection: Routineaufträge, die Standardverfahren beinhalten, können nach Preis ausgewählt werden. Mindestqualitätskriterien müssen trotzdem erfüllt sein.

Selection Based on the Consultant’s Qualification: Dieses Verfahren kann bei kleineren Aufträgen oder in Notfallsituationen angewandt werden. Anders als bei der QCBS wird die Auswahl des Anbieters direkt anhand der EOI getroffen, und es wird keine Shortlist erstellt, sondern der bestgeeignetste Bewerber wird gebeten, ein detailliertes Angebot abzugeben.

Single-Source Selection: Hierbei handelt es sich um eine Direktvergabe. Diese Methode kommt äußerst selten zum Tragen. Sie kann nur angewendet werden, wenn der Auftragswert sehr klein ist, ein Folgeauftrag vergeben wird, es nur einen möglichen Anbieter gibt oder nach einer Naturkatastrophe schnelles Handeln erforderlich ist.

Unternehmen, die bereits an der Vorbereitung eines Projektes beteiligt waren, können sich nur eingeschränkt an Ausschreibungen in der Umsetzungsphase beteiligten.

 

Bei dieser Darstellung handelt es sich um einen unverbindlichen Überblick. Die genauen Vorgaben sind den Beschaffungsrichtlinien der Weltbank zu entnehmen.

Weiterführende Links

Richtlinien und Dokumente für Projekte, die vor dem 1.7.2016 bewilligt wurden:

Übersichtsseite mit Bidding Documents, Beschaffungsrichtlinien

Richtlinien und Dokumentvorlagen für Projekte, die nach dem 1.7.2016 bewilligt wurden:

Übersichtsseite mit Standard Procurement Documents

Vertragsvergaben lassen sich in der Projektedatenbank der Weltbank suchen: https://projects.worldbank.org/

Ausschreibungshinweise finden Sie auf der Weltbankseite unter www.devbusiness.com, www.dgmarket.com und in der Ausschreibungsdatenbank von Germany Trade and Invest.

Informationen zum Beschaffungswesen der Weltbank:

Internet: www.worldbank.org/procurement

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