Branchen | Mauretanien | Bergbau und Rohstoffe
Bergbauunternehmen modernisiert Werk mit marokkanischer Expertise
Die Minen und Anlagen, die in der Region Tiris Zemmour Eisenerz fördern, stellen einen wichtigen Teil der wenig diversifizierten, mauretanischen Wirtschaft dar.
30.06.2021
Von Friedrich Henle | Berlin
Das mauretanische Bergbauunternehmen Société Nationale Industrielle et Minière (SNIM) plant, sein Eisenerzwerk Guelb 1 zu modernisieren. Es hat im Juni 2021 den marokkanischen Ingenieurdienstleister JESA mit der technischen Unterstützung des Vorhabens beauftragt. Dazu gehören die Unterstützung bei Ausschreibungsverfahren sowie die Aufsicht über Errichtung und Inbetriebnahme der neuen Anlagen. Der Vertrag hat eine Laufzeit von zwei Jahren.
Ziel des Vorhabens ist es, die Betriebsdauer des Werks zu verlängern, den Ausstoß zu erhöhen und die Produktionskosten zu senken, indem modernere Anlagen zum Brechen und Mahlen von Eisenerz eingesetzt werden. Der Arabische Fonds für wirtschaftliche und soziale Entwicklung (AFESD) finanziert 90 Prozent der Projektkosten von etwa 100 Millionen Euro mit einem Kredit. Die Coronapandemie hat bei diesem Vorhaben für Verzögerungen gesorgt. SNIM hatte die Angebotsfrist für die neuen Anlagen mehrmals verlängert, zuletzt bis zum 1. März 2021.
Für den mauretanischen Staat, der rund 80 Prozent der Anteile an SNIM hält, stellen die Eisenerzausfuhren eine wichtige Einkommensquelle dar. Die Branche beeinflusst maßgeblich die Wirtschaftsentwicklung im Land. SNIM konnte im Geschäftsjahr 2020 seine Exporte trotz der Coronapandemie um 4 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 12,5 Millionen Tonnen steigern. Höhere Weltmarktpreise sorgten für einen Umsatzanstieg um 39 Prozent auf 1,22 Milliarden US-Dollar (US$). Das Nettoergebnis verdoppelte sich auf 579 Millionen US$.