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Branchenbericht Angola Messen, Ausstellungen
Bonn (GTAI) - Angola arbeitet seit Amtsantritt von Präsident João Lourenço an einem besseren Investitionsklima, auch für den Öl- und Gassektor. Mehr dazu gibt es im Juni auf einer Branchenkonferenz.
17.01.2019
Mit einer Förderung von rund 1,6 Millionen Barrel pro Tag ist Angola der zweitgrößte afrikanische Ölerzeuger. Die Wirtschaft hängt am Tropf des schwarzen Goldes: Mehr als 90 Prozent der Exporterlöse stammen aus dem Petrogeschäft, etwa die Hälfte der Staatseinnahmen werden daraus generiert. Sinkende Produktionsniveaus - BMI Research meldet für den Juli 2018 an die 1,4 Millionen Barrel pro Tag - und der niedrige Ölpreis haben die Wirtschaft stark in Mitleidenschaft gezogen.
Nun geht die angolanische Öl- und Gasindustrie im Wettbewerb um ausländische Investoren neue Wege. Erstmals wird vom 4. bis 6. Juni in der Hauptstadt Luanda die Angola Oil & Gas stattfinden. Im Fokus steht die gesamte Wertschöpfungskette: Vor- und nachgelagerte Bereiche, Planung, Bau, Rechts-, Beratungs- und Finanzdienstleistungen sowie Projekte aus dem Bereich der Energieerzeugung.
Im direkten Kontakt mit hochrangigen Vertretern aus Politik und Wirtschaft, bei Podiumsdiskussionen und einer Ausstellung will sich die Branche als attraktiver Investitionspartner präsentieren. Veranstalter ist Africa Oil & Power (AOP) in Zusammenarbeit mit dem angolanischen Erdölministerium.
Seit der Machtübernahme im August 2017 versucht Präsident João Lourenço, eine Trendwende in die Wege zu leiten. Bereits während des ersten Amtsjahres hat es zahlreiche personelle Veränderungen in der Verwaltung und bei öffentlichen Unternehmen gegeben. So wurde Isabel dos Santos, die Tochter des ehemaligen Langzeitregenten, zügig ihres Amtes an der Spitze des staatlichen Ölkonzerns Sonangol enthoben.
Darüber hinaus gibt es mit der National Oil and Gas Agency mittlerweile einen neuen Regulierer. Diese Agentur dürfte die Position von Sonangol neu definieren. Künftig ist zu erwarten, dass sich das Staatsunternehmen möglicherweise wieder mehr auf Exploration und Produktion konzentriert. Dabei sind umfangreiche Privatisierungen im Gespräch. Plänen der Regierung zufolge soll es sich um mehr als 50 Unternehmensbereiche von Sonangol handeln.
Außerdem dürften die Raffineriekapazitäten ausgeweitet und ausländischen Ölfirmen die Entwicklung neuer Blocks angeboten werden. So hat Sonangol-Vorsitzender Carlos Saturnino Mitte Dezember 2018 angekündigt, dass 2019 fünf bis neun Blocks freigegeben würden, allerdings noch ohne Details zu geografischer Lage und Vergabeverfahren zu nennen.
Auch die Angola Oil & Gas wird sich mit Fragen zum Erwerb neuer Lizenzen sowie der weiteren Exploration und Entwicklung der Offshore-Felder befassen. Darüber hinaus können die Konferenzteilnehmer das Potenzial für Onshore-Vorhaben diskutieren. Außerdem steht die künftige Rolle von Erdgasverflüssigung oder von Gas-to-Power-Projekten auf der Agenda. Ein weiterer Fokus der Veranstaltung liegt auf Downstream-Vorhaben, etwa dem Bau der Raffinerien in Cabinda und Lobito sowie der Erweiterung der Anlage in Luanda.
Weitere Informationen zur Angola Oil & Gas gibt es auf der Website des Organisators Africa Oil & Power unter https://africaoilandpower.com/event/angola-oil-gas-2019/
(E.M.)