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Georgiens Bioprojekte profitierten von ausländischem Know-how
Auch wenn Georgiens Regierung auf grüne Landwirtschaft setzt, bringen vor allem internationale Organisationen finanzielle Mittel und Know-how zur Entwicklung der Sparte mit.
29.07.2021
Von Katrin Kossorz | Bonn
Bioprojekte in der Südkaukasusrepublik Georgien werden vor allem von internationalen Organisationen gefördert. Dazu zählen Brot für die Welt, die Schweizer Pakka Foundation, die Europäische Union, die Austrian Development Agency (ADA), die Danish Development Agency (DANIDA) und USAID. Auch junge Georgier, die in Europa studiert haben, und Händler bringen einschlägiges Know-how mit, um eine lokale Bioproduktion und Vertriebsketten aufzubauen.
Schweizer Pakka Georgia errichtet Wertschöpfungskette für Biohaselnüsse
Seit 2011 ist die Schweizer Firma Pakka (ab 2020 unter dem Namen Pakka Georgia) in Georgien aktiv. Ihre Produktionsanlagen haben eine Verarbeitungskapazität von über 5.000 Tonnen Nüssen und Halbfabrikaten. Seit 2013 ist Pakka mit der Unterstützung des HEKS (Hilfswerk der evangelischen Kirchen Schweiz) und der ADA in ein PPP-Projekt (Public Private Partnership) involviert. Dabei produziert und verarbeitet Pakka zusammen mit Kleinbauern Biohaselnüsse. Bis zum Jahr 2022 soll mit rund 1.250 Kleinbauern eine nachhaltige und biozertifizierte Wertschöpfungskette für Haselnüsse aufgebaut werden.
Laufende Ökolandbauprojekte in Georgien
Projekt | Projektzeitraum | Träger |
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Förderung des Ökolandbaus, der ländlichen Entwicklung und des Schutzes der landwirtschaftlichen Biodiversität in Georgien | Januar 2021 bis Juni 2024 | Brot für die Welt, Deutschland |
Green Economy: Sustainable Mountain Tourism and Organic Agriculture (GRETA), Entwicklung örtlicher Initiativen im Bereich der Biolandwirtschaft in Swanetien, Racha-Lechkhumi und Oberimeretien | August 2019 bis April 2023 | Austrian Development Agency (ADA), Österreich |
Förderung des Ökolandbaus und des Agrartourismus in der Region Mtskheta-Mtianeti, Armutsbekämpfung durch nachhaltige lokale Wirtschaftsentwicklung | 2019 bis 2023 | Austrian Development Agency (ADA), Österreich |
Entwicklung von Wertschöpfungsketten im Biohaselnussanbau, Armutsbekämpfung und nachhaltige Wirtschaftsentwicklung in Westgeorgien: Imereti, Samegrelo-Zemosvaneti und Guria | 2018 bis 2023 | Pakka Foundation, Schweiz, Stiftung Hilfswerk der Evangelischen Kirchen Schweiz (HEKS/EPER), Danish Development Agency (DANIDA), Dänemark |
Grenzüberschreitende Vernetzung für die Entwicklung einer regionalen Biomarke für Agrarprodukte im Schwarzmeerbecken, Stärkung der Internet-Konnektivität, Informationsaustausch und Fortbildung im Bereich grüne Landwirtschaft | 2020 bis 2022 | Europäische Union |
Programm für eine 50/50-Kostenteilung für eine unterstützte Erlangung von Biozertifikaten | Seit Juli 2019 |
Förderung der Ökolandwirtschaft durch nationale Mittel bisher bescheiden
Auch wenn die Förderung des Ökolandbaus erklärtes politisches Ziel der georgischen Regierung ist, werden Bioprojekte meist gleichrangig als Teil von Strategien für konventionelle Landwirtschaft gefördert. Die zur Verfügung gestellten Mittel fallen eher bescheiden aus. Auch an georgischen Landwirtschaftsfakultäten gibt es bisher keine Spezialisierung auf Ökolandwirtschaft.
Der gesetzliche Rahmen und die Voraussetzungen für eine zertifizierte Ausfuhr sind zwar geschaffen. Doch um das volle Potenzial der Biolandwirtschaft in Georgien auszuschöpfen, sind weiterhin Investitionen und Know-how erforderlich.
Zentrale Aufgaben für den Ausbau des Biomarktes in Georgien
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