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Branche | Japan | Elektronik
Der Branchenverband JEITA ist vorsichtig optimistisch. Mit einem Zuwachs im einstelligen Bereich soll 2021 der Produktionsrückgang des Vorjahres in etwa wettgemacht werden.
08.01.2021
Von Jürgen Maurer | Tokyo
Japans Elektronik- und Informationstechnologie-Branche erwartet für das Jahr 2021 sowohl im Inland als auch an den ausländischen Standorten Wachstum. Obwohl 2020 durch die Corona-Pandemie in Teilsegmenten die Nachfrage nach Produkten und Software stark stieg, meldeten die Unternehmen laut Zahlen des Branchenverbandes Japan Electronics and Information Technology Industries Association (JEITA) ein insgesamt negatives Ergebnis.
Das herausfordernde Marktumfeld wird 2021 vorerst bestehen bleiben. Denn es sind nicht nur die Covid-19-Entwicklung sondern auch die zunehmende internationale Konkurrenz, welche die japanische Elektronik- und Informationstechnologieindustrie unter Druck setzen. Daher bleiben die Wachstumsaussichten der Branche in Japan wie auch in deren ausländischen Produktionsstandorten insgesamt verhalten.
Laut JEITA-Prognose soll der inländische Herstellungswert der Branche 2021 auf Basis der Landeswährung um 4 Prozent auf umgerechnet circa 94,4 Milliarden US$ zulegen. Die inländische Produktion ist 2020 nach vorläufiger Schätzung gegenüber dem Vorjahr um 5 Prozent zurückgegangen. Bei der weltweiten Erzeugung japanischer Branchenfirmen wird 2021, IT-Dienstleistungen und Software eingerechnet, mit einem Zuwachs auf Yen-Basis von 3 Prozent auf 338 Milliarden US$ gerechnet. 2020 ist der weltweite Herstellungswert analog zur inländischen Produktion laut Schätzung ebenfalls um 5 Prozent gesunken.
Der Anteil der inländischen Erzeugung an der weltweiten Produktion der japanischen Elektronik- und Informationstechnologie-Firmen bewegt sich seit Jahren um die 36 Prozent. An der Gesamtherstellung der Branche auf globaler Ebene stagniert Japans Anteil gegenwärtig bei 11 Prozent. Allerdings bedeutet dies, dass der Anteil 2020 mittlerweile um zehn Prozentpunkte niedriger als im Jahr 2010 liegt.
An der globalen Produktion halten japanische Branchenunternehmen vor allem bei elektronischen Bauteilen (35 Prozent), audio-visueller-Ausrüstung (25 Prozent) und anderen elektronischen Geräten (15 Prozent) noch hohe Anteile. In dem am stärksten wachsenden Bereich der Software-Lösungen lag der Anteil jedoch lediglich bei 7 Prozent.
Japanische Elektronik- und Informationstechnologie-Produkte, wie Halbleiter und Smartphones, haben an Wettbewerbsfähigkeit verloren. Zudem fehlt es an IT-Lösungen und Dienstleistungen, wie digitalen Plattformen und Streaming-Diensten, welche die Schwächen im Hardware-Geschäft ausgleichen könnten. Um auch zukünftig auf den internationalen Märkten konkurrenzfähig zu bleiben, wollen Nippons Branchenfirmen in den traditionell starken Bereichen, wie leistungsstarke und hochzuverlässige elektronische Bauteile und Geräte, weiter brillieren.
Zudem soll die digitale Transformation als neue Wertschöpfungsquelle stärker in den Fokus rücken. Die rund um das Internet of Things (IoT) und 5G entstehenden Wachstumsbereiche, wie vernetzte Fahrzeuge, Robotik, Fabrik- und Logistikautomation sowie Fortschritte in der Gesundheitsversorgung, wollen sich japanische Unternehmen Hardware- und Software-seitig erschließen.