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Mit Großprojekten befindet sich Marokkos Solarsektor auf Kurs, die ambitionierten Energiemixvorgaben zu erreichen.
22.02.2021
Von Michael Sauermost | Casablanca
Marokko gilt als regionaler Vorreiter im Bereich der Solarenergie. Der im Jahr 2009 lancierte Solarplan (Plan Solaire Marocain) mobilisierte Investitionen in Höhe von 6,8 Milliarden Euro bis zum Jahr 2020 und setzte einen Kapazitätsaufbau von rund 2.000 Megawatt als Ziel. Trotz des marokkanischen Förderprogramms für Solarthermie (PROMASOL) konnte dieser Bereich auf Grund bestehender Butangassubventionen durch die Regierung bislang nur unzureichend an Bedeutung gewinnen.
Das Königreich verfolgt ambitionierte Ziele, was den Anteil an erneuerbaren Energien im Energiemix angeht, und liegt gut im Rennen, seine Vorgaben zu erreichen. Bis zum Jahr 2030 sollen 52 Prozent der Energieversorgung auf das Konto von erneuerbaren Energien gehen. Der Anteil von Solarenergie dürfte dabei laut dem Forschungsinstitut für Solar- und erneuerbare Energien (IRESEN) von 14 Prozent im Jahr 2020 auf 18 (2025) und schließlich auf 20 Prozent im Jahr 2030 steigen.
Der Noor Solar Plan ist Teil des Plan Solaire Marocain und umfasst die Projekte NOOR Ouarzazate, NOOR Midelt, NOOR Laayoune, NOOR Boujdour und NOOR Tata. Im Jahr 2019 wurde das Leuchtturmprojekt, der Solarkomplex Noor Ouarzazate, als eine der größten Solaranlagen der Welt, fertiggestellt. Dieser ist mit einer Gesamtkapazität von knapp 582 Megawatt ausgestattet. Bei den ersten drei Phasen des Solarkomplexes handelt es sich um Solarthermiekraftwerke (mit Kapazitäten von 160, 200 sowie 150 Megawatt); Noor Ouarzazate IV ist eine Photovoltaikanlage (71,5 Megawatt). Die Anlage wurde auf einer Fläche von mehr als 3.000 Hektar an der Grenze zur Sahara errichtet.
Bis 2022 soll das Projekt Noor Midelt I anlaufen. Es handelt sich dabei ebenfalls um ein Hybridkraftwerk, das konzentrierte Solarenergie mit Solarphotovoltaik kombiniert. Die Großprojekte werden ausgeschrieben und teilweise international gefördert. Bei kleineren Vorhaben werden bislang staatliche Subventionen vermisst.
Noch während die Moroccan Agency for Sustainable Energy (Masen) die inländischen Großprojekte steuert, werden afrikanische Auslandsmärkte in Augenschein genommen. Dabei geht es auch um technische Hilfe und Beratung. Marokko will die erzielten Erfolge im Bereich der Solarenergie weiter durch die Produktion und den Export von grünem Wasserstoff "vergolden".
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