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Branchen | Westafrika | Nahrungsmittel-, Verpackungsmaschinen
Die Nahrungsmittelverarbeitung bleibt in weiten Teilen der Region eine Wachstumsbranche - trotz der globalen Krise. Zudem fließt privates und öffentliches Geld in den Sektor.
09.07.2020
Die ghanaische Cocoa Processing Company plant 70 Millionen US-Dollar (US$) in den Ausbau ihrer Produktion zu investieren. Ziel ist die Steigerung der Verarbeitung von derzeit 64.500 auf 81.000 Tonnen Kakao pro Jahr, wobei die Verarbeitung in der Süßwarensparte auf 15.000 Tonnen ansteigen soll. Finanziert werden wird das Vorhaben von der Afrixembank (African Export-Import-Bank). Investiert wird in den Kauf moderner Maschinen und Geräte, um die Produktion effizient zu steigern. Mit dem Start der panafrikanischen Freihandelszone ist die Expansion in weitere Länder und die Erschließung neuer Märkte in der Subregion angestrebt. Hinzukommen soll ein Biomassewerk, bei dem Kakaohülsen und –schalen für die Erzeugung von Strom und Dampf verwendet werden. Damit könnten mehr als 50 Prozent der derzeitigen Stromkosten eingespart werden.
Der Konsumgüterhersteller Promasidor Nigeria hat zusammen mit der Regierung des Bundesstaates Ekiti 5 Millionen US$ in die Moribund Ikun Dairy Farm investiert. Der milchproduzierende Betrieb wurde in den 1980er-Jahren gegründet und umfasst etwa 1.000 Hektar Land in der Region Moba. Investiert wird in die Beschaffung von Rindern, in die Ausstattung der Milchfarm sowie in Einrichtungen zur Herstellung von Futtermitteln. Angestrebt wird eine tägliche Produktion von etwa 10.000 Litern Milch. Promasidor Nigeria vertreibt Nahrungsmittelprodukte unter den Marken Cowbell Milk, Cowbell Chocolate, Loya Milk, Miksi, Top Tea, Onga Food Seasoning und Sunvita Cereals. Seit seiner Gründung in Nigeria im Jahr 1993 hat sich das Unternehmen zu einem wichtigen Akteur auf dem Milch-, Getränke- und Gewürzmarkt des Landes entwickelt.
Das liberianische Ministerium für Finanzen und Entwicklungsplanung sowie das Landwirtschaftsministerium haben mit der Afriland First Bank ein Abkommen über die Bereitstellung von Barsicherheiten in Höhe von 700.000 US$ geschlossen. Damit sollen Kredite an die drei Reisverarbeitungsunternehmen Fabrar, Agriculture Infrastructure Investment Company und Sema Agriculture Company staatlich abgesichert werden. Die Unternehmen bekommen damit finanzielle Mittel um mehr Reis von Kleinbauern und Genossenschaften zu kaufen. Der Zugang für Agrarunternehmen zu Krediten in Liberia und ganz Subsahara-Afrika ist sehr eingeschränkt oder fehlt vollständig: Weniger als 4 Prozent der gewährten Darlehen durch Geschäftsbanken gehen an im Agrarsektor tätige Unternehmen. Dieses öffentlich-private Engagement ist das erste seiner Art in Liberia und ein erster Schritt der Regierung zur Priorisierung und Gewährleistung der Ernährungssicherheit durch Förderung der Produktion und Verarbeitung sowie Vermarktung von Reis aus eigenem Anbau.
Burkina Faso will den Export von Cashew-Nüssen ausweiten. Denn trotz Problemen mit Terrorgruppen in einigen Gebieten gibt es weiter funktionierende Anbauregionen und Wirtschaftsunternehmen. Das Land baut die populären Nüsse auf rund 255.000 Hektar an. Etwa 100.000 Tonnen werden jedes Jahr gepflückt. Die Ernte soll für Zielmärkte in Europa und Asien stärker vor Ort verpackt werden.
Im Senegal entsteht in der Region Kaolack ein neuer "Agropol" für landwirtschaftliche Produkte. Die gleichnamige Provinzhauptstadt gilt als Zentrum der Erdnussindustrie des Landes. Ziel des neuen Agro-Industrieparks ist es, die Weiterverarbeitung der landwirtschaftlichen Produkte auszubauen. Unterstützt von der belgischen Entwicklungsagentur Enabel sollen umgerechnet rund 20 Millionen Euro investiert werden.
Die Niederlande wollen den Import von Zwiebeln und Kartoffeln aus dem Senegal ausbauen. Dazu werden Investitionen in Lager- und Transportkapazitäten unumgänglich sein. Denn allein bei Zwiebeln gehen im Senegal durchschnittlich 45 Prozent der Erträge nach der Ernte verloren. Grund sind Mängel bei Lagerung und Transport.
Nahe der offiziellen Hauptstadt von Côte d'Ivoire soll ein neues Industriegebiet für die Weiterverarbeitung landwirtschaftlicher Rohstoffe entstehen. Bei Yamoussoukro werden dazu 750 Hektar für Unternehmen bereitgestellt. Ziel ist auch hier, mehr Wertschöpfung ins Land zu holen, vor allem bei der Weiterverarbeitung von Cashew-Nüssen, einem der Hauptexportgüter der Elfenbeinküste neben Kakao.
Stand: 28. Mai 2020