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Branchenbericht Polen Bau, übergreifend
05.09.2018
Warschau (GTAI) - Polen plant 2019 besonders hohe Ausgaben für den Straßen- und Eisenbahnbau. Benötigt werden unter anderem Spezialmaschinen zum Bau und Unterhalt des Netzes.
Aufgrund der regen Baumaßnahmen im Infrastrukturbereich in Polen erhöht sich die Nachfrage nach Baumaschinen und -ausrüstungen. Mit 5,7 Milliarden Euro für den Straßenbau und 3,2 Milliarden Euro für den Eisenbahnbau sind dafür 2019 Ausgaben in Rekordhöhe vorgesehen.
Das führende inländische Bauunternehmen Budimex S.A. plant 2018 Investitionen von über 20 Millionen Euro. Den Großteil davon bringt mit rund 12 Millionen Euro der Bereich Budimex Kolejnictwo (Budimex Eisenbahnwesen) auf. Beschafft werden Bau- und Bahnbaumaschinen sowie IT-Lösungen.
Gemäß einer Untersuchung der Marktforschungsfirma PMR im Sommer 2017 plant ein Großteil der befragten Bauunternehmen mit über 100 Mitarbeitern weitere Investitionen. Fast zwei Drittel der Straßenbauunternehmen wollen Baumaschinen und -geräte beschaffen. Vor allem die größten Bahnbauunternehmen benötigen Spezialmaschinen zum Ausbau und Unterhalt des Netzes.
Bei den befragten Bahnbauunternehmen gab mit annähernd 80 Prozent ein noch größerer Anteil als bei den Straßenbauunternehmen an, von Sommer 2017 bis Sommer 2019 weitere Baumaschinen und größere Geräte anschaffen zu wollen. PMR prognostiziert, dass der Bedarf an Baumaschinen bis 2020 besonders hoch bleibt und danach abflachen wird.
Verwendungszweck | Anteil |
Baumaschinen und -geräte | 63,8 |
Transportmittel | 49,3 |
IT-Lösungen und -Bedarf | 21,7 |
Gebäude und andere bauliche Anlagen | 14,5 |
Übernahmen von Bauausführungsfirmen | 4,6 |
Andere Investitionen | 27,6 |
Quelle: PMR
Verwendungszweck | Anteil |
Leichtes Gerät für Gleisarbeiten | 100,0 |
Maschinen zum Bau und Erhalt des Oberbaus | 66,7 |
Maschinen für Erdarbeiten und Materialtransporte | 66,7 |
Maschinen zum Bau und Unterhalt des Netzes | 33,3 |
Quelle: PMR
Inländische Hersteller bedienen laut PMR nur ein Fünftel der Nachfrage nach Baumaschinen. Unter den importierten Anlagen sind Universalmaschinen, die bei verschiedenen Arten von Bauarbeiten eingesetzt werden können, am stärksten gefragt, vor allem Bagger und Lader. Aus heimischer Produktion stammen dagegen zum Beispiel Betonmaschinen, Maschinen zum Mischen/Sortieren von Erde und Zuschlagstoffen sowie Kräne.
Viele Bauunternehmen leiden indes unter steigenden Kosten für Materialien und müssen wegen Fachkräftemangel immer höhere Löhne zahlen. Der Baubranche fehlen schätzungsweise 100.000 bis 150.000 Arbeitskräfte, wodurch sich Investitionen verzögern können.
Allein von Sommer 2017 bis Sommer 2018 erhöhte sich laut dem Landesschuldenregister BIG (Krajowy Rejestr Dlugow BIG) die Verschuldung der Baubranche um 47 Millionen Euro auf insgesamt 561 Millionen Euro. Immer mehr Betriebe melden Verluste und verzichten auf Aufträge.
Mehr zum Land finden Sie unter: http://www.gtai.de/Polen.