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Politische Ziele

Schweden will bis 2040 eine umweltneutrale Stromerzeugung aufbauen. Worauf sie basieren wird, darüber soll der Markt entscheiden.

Von Michał Woźniak | Stockholm

Hauptsache erneuerbar

Im Zuge der Strategie, bis 2045 ein "fossilfreier Wohlfahrtsstaat" zu werden, kündigte die schwedische Regierung 2018 eine ganze Liste von Maßnahmen und Etappenzielen an.

Dazu gehört unter anderem die vollständige Umstellung der Stromproduktion auf erneuerbare Quellen bis 2040. Allerdings unterstreichen die Autoren der Strategie selbst, dass "es sich um ein Ziel handelt, nicht um einen Stichtag, der die Kernenergie verbietet, und auch nicht um einen politisch beschlossenen Ausstieg aus der Kernenergie". Auf Uran basiert zurzeit etwa 38 Prozent der Stromerzeugung im Land.

Mit welchen erneuerbaren Quellen genau die grüne Wende geschafft und zeitgleich der laut Prognosen der schwedischen Energieagentur um bis zu 50 Prozent höhere Strombedarf bis 2040 gestillt werden soll, darauf legte man sich nicht fest. Einzig die Windenergie hat ein langfristiges Ziel von 100 Terawattstunden (TWh) gesetzt bekommen. Dennoch schätzt die Agentur auch das Wachstumspotenzial der Solarenergie hoch ein. Laut ihrem 2021 veröffentlichten Langzeitszenario soll sich die 2020 erreichte Nettoproduktion von 1,1 TWh bis 2045 etwa verneunfachen.

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Gefördert wird kaum noch

Zumindest wird keine Quelle bei der Förderung benachteiligt - weil die meisten Programme auslaufen. Die Antragsannahme für den Investitionszuschuss für Solaranlagen, der bis zu 120.000 Euro beträgt, wurde bereits im Juli 2020 gestoppt. Das im Zusammenschluss mit Norwegen für Großanlagen angebotene System von Stromzertifikaten läuft nur noch bis Ende 2021. Was darüber hinaus bleibt, ist eine Steuerabschreibung für grüne Technologien. Darüber können unter anderem 15 Prozent der Material- und Installationskosten für Solarsysteme, die ans Stromnetz angebunden werden, gültig gemacht werden.

Die Regionen und Kommunen sind in einigen Teilen eigenständig und starten ebenfalls kaum Förderinitiativen. Allerdings tragen sie durch Investitionen in dachmontierte Anlagen auf öffentlichen und kommunalen Gebäuden zum Ausbau der Kapazitäten bei. Ihre Vereinigung SKR hat zudem 2019 den Lagebericht Sonnenenergie - Möglichkeiten für öffentliche Lokale publiziert. Diese geht auch auf das Thema Ausschreibung für Solarsysteme ein, stellt aber keine wesentlichen Unterschiede zu anderen öffentlichen Tendern fest: "Das Wichtigste ist, die Voraussetzungen sorgfältig zu studieren und frühzeitig im Projekt die Platzierungsalternativen zu identifizieren", schreiben die Autoren. Um interessierten Kommunen die Anschaffung zu erleichtern, wurde ferner im Herbst 2020 ein gemeinsames Anschaffungsinstrument für Solaranlagen eingerichtet.

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