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Der harte Lockdown in den ersten Monaten der Coronakrise lässt den Autoabsatz in Südafrika 2020 um voraussichtlich rund 30 Prozent einbrechen.
20.11.2020
Von Marcus Knupp | Berlin
Seit mehreren Jahren ist der Kfz-Absatz in Südafrika leicht rückläufig. Schuld ist die flaue Konjunktur, die sowohl Privathaushalte als auch Unternehmen vorsichtig agieren lässt. Die Coronakrise mit einem voraussichtlichen Einbruch des BIP um 8 Prozent im Jahr 2020 führt nun zu einem starken Rückgang auch auf dem Automarkt. Januar bis Oktober 2020 lag der Gesamtabsatz mit 303.997 Fahrzeugen um 32,5 Prozent unter dem Vergleichswert des Vorjahres. Dabei waren Pkw und leichte Nutzfahrzeuge etwas stärker betroffen als Lkw und Busse, bei denen der Absatz nur um circa 20 Prozent zurückging. Bereits 2019 hatte ein leicht gestiegener Absatz von Nutzfahrzeugen auf einen etwas positiver werdenden Ausblick der Unternehmen auf die konjunkturelle Entwicklung hingewiesen. Viel hängt nun vom Wiederanspringen der Wirtschaft nach der Krise ab.
Kategorie | 2018 | 2019 | Veränderung 2019/18 |
---|---|---|---|
Pkw | 365.247 | 355.378 | -2,7 |
Leichte Nutzfahrzeuge (bis 3.5 t) | 159.525 | 153.192 | -4,0 |
Lkw (ab 3,5 t) und Busse | 27.455 | 28.041 | 2,1 |
Vergleichsweise hoch ist in Südafrika der Marktanteil leichter Nutzfahrzeuge, vor allem Pickups, die lokal als Bakkies bezeichnet werden. Die meistverkauften Modelle waren hier 2019 der Toyota Hilux mit 40.934 Stück und der Ford Ranger mit 25.041 Fahrzeugen. Beide werden vor Ort gefertigt. Leichte Nutzfahrzeuge einbezogen, führt Toyota die Liste der meistverkauften Marken in Südafrika vor Volkswagen an, an dritter Stelle liegt Ford. Unter den zehn am meisten nachgefragten Modellen befanden sich 2019 fünf leichte Nutzfahrzeuge und fünf Pkw, letztere angeführt vom Volkswagen Polo Vivo mit 29.618 Verkäufen.
Der Anteil von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen mit Dieselmotor hat sich 2019 gegenüber dem Vorjahr leicht auf 35 Prozent verringert. Der Verkauf von Hybrid- und Elektrofahrzeugen erhöhte sich dagegen um 76 beziehungsweise 166 Prozent im Vergleich zu 2018. In absoluten Zahlen bleibt er allerdings mit 253 Hybriden und 154 batterieelektrischen Fahrzeugen auf einem sehr niedrigen Niveau. Daran dürfte auch das mit landesweit Anfang 2020 erst 143 öffentlich zugänglichen Ladestationen noch sehr grobmaschige Netz zum Aufladen der Autos einen Anteil haben.
Hersteller | Absatz 2019 | Veränderung 2019/18 | Marktanteil 2019 |
---|---|---|---|
Volkswagen | 83.262 | 0,0 | 23,4 |
Toyota | 63.700 | -9,2 | 17,9 |
Hyundai | 30.269 | -6,3 | 8,5 |
Renault | 27.143 | 6,7 | 7,6 |
Ford | 25.142 | -5,7 | 7,1 |
Nissan | 19.915 | -10,9 | 5,6 |
BMW | 15.006 | -17,8 | 4,2 |
Suzuki | 14.867 | 26,5 | 4,2 |
Mercedes-Benz | 14.498 | -10,3 | 4,1 |
Kia | 14.219 | -10,8 | 4,0 |
Insgesamt | 355.378 | -2,7 | - |
Importierte Pkw hatten 2019 einen Anteil von 75,1 Prozent am gesamten Pkw-Absatz, bei leichten Nutzfahrzeugen lag der Wert bei lediglich 15,6 Prozent. Die wichtigsten Lieferländer nach Stückzahlen waren Indien, Deutschland, Japan, Südkorea und Spanien. Nach dem Importwert lag Deutschland an erster Stelle, gefolgt von Indien und Japan.
Kategorie | 2018 | 2019 | Veränderung 2019/18 |
---|---|---|---|
Pkw | 266.545 | 267.556 | 0,4 |
Leichte Nutzfahrzeuge (bis 3.5 t) | 26.761 | 24.197 | -9,6 |
Lkw (ab 3,5 t) und Busse | k.A. | k.A. | - |
Der gesamte Fahrzeugpark in Südafrika umfasste Ende 2019 rund 12,70 Millionen zugelassene Kfz. Davon waren 7,49 Millionen (59 Prozent) Pkw. Das durchschnittliche Alter der Fahrzeuge betrug 10 Jahre. Der Motorisierungsgrad lag mit 179 Autos pro 1.000 Einwohner deutlich über dem afrikanischen Durchschnitt, aber erheblich niedriger als in Westeuropa.