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Branchen | Südkorea | Bau

Rahmenbedingungen

Südkoreas Markt ist schwer zu bearbeiten. Unterschiede in der Geschäftspraxis betreffen unter anderem Sprache, Kultur und die Dominanz großer Firmen.

Von Frank Robaschik | Seoul

Gute Verbindungen und Kontaktpflege essenziell

Der koreanische Markt ist nicht einfach zu bearbeiten. Die sprachlichen und kulturellen Barrieren sind hoch. Englisch ist weniger verbreitet, als gemeinhin vermutet wird. Häufig erfolgt der Aufbau einer Marktpräsenz über örtliche Vertreter. Gerade in der Bauwirtschaft sind gute Verbindungen und Kontaktpflege unerlässlich. Dies gilt zum Beispiel im Hinblick auf Projektinformationen, die frühzeitig und nicht erst nach Eröffnung des Ausschreibungsverfahrens vorhanden sein müssen. Große private Unternehmensgruppen (chaebol) haben oft Baufirmen innerhalb der eigenen Gruppe. Diese bekommen dann oft den Zuschlag für Bauprojekte anderer Firmen der Gruppe im In- und im Ausland.

Ausschreibungen des Staatssektors erfolgen elektronisch

Öffentliche Projekte werden elektronisch ausgeschrieben. Das Ausschreibungswesen gilt inzwischen als relativ transparent. Um möglichen Missbrauch dennoch zu verhindern, enthält das Gesetz für die Bauwirtschaft (Framework Act on the Construction Industry) entsprechende Bestimmungen. Es soll unter anderem die Zahlungen von Schmiergeldern verhindern helfen. Verstöße werden mit Geld- oder Freiheitsstrafen geahndet.

Die wichtigste Plattform für Ausschreibungen des öffentlichen Sektors ist das Korean On-line E-Procurement System (KONEPS). Dieses vom Public Procurement Service (PPS) betriebene System bringt die verschiedenen ausschreibenden Stellen im Staatssektor in einem Portal zusammen.

Nur wenige öffentliche Ausschreibungen gehen an Ausländer

Der Anteil ausländischer Firmen, die den Zuschlag bei Ausschreibungen von 34 Beschaffungsinstitutionen der öffentlichen Hand erhielten, lag 2020 laut dem PPS dem Wert nach bei lediglich 1,1 Prozent, und das obwohl Südkorea viele Freihandelsabkommen abgeschlossen hat, darunter mit der EU und mit den USA.

Gute Beziehung zum Auftraggeber auch bei Auslandsvorhaben wichtig

Südkoreas Baufirmen akquirieren aktiv Aufträge für Projekte Dritter im Ausland (2020 im Wert von 35 Mrd. US$). Für den Zugang deutscher Firmen mit Zulieferungen zu solchen Vorhaben ist ein guter Kontakt zur Unternehmenszentrale in Südkorea hilfreich. Da die Projektplanung in der Regel in Südkorea erfolgt, fallen selbst bei Auslandsvorhaben meist die wichtigen Entscheidungen in Südkorea. Auch wenn die Kundenbeziehung in einem Drittland gepflegt wird, helfen koreanische Ansprechpartner oder Mitarbeiter, die Koreanisch sprechen können, die Türen zum koreanischen Kunden im Drittland zu öffnen.

Die GTAI stellt ausführliche Informationen zum Wirtschafts- und Steuerrecht sowie zu Einfuhrregelungen, Zöllen und nichttarifären Handelshemmnissen zur Verfügung.

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