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Branchen | Südkorea | Solarenergie

Wachsender Solarmarkt führt zu Investitionen in Südkorea

Hanwha Q Cells steckt mehr als 1 Milliarde US-Dollar in die Erweiterung seiner Fertigung in Südkorea. Auch andere Firmen investieren. Dennoch bleibt die Lage durchwachsen.

Von Frank Robaschik | Seoul

Hanwha Q Cells verkündete am 8. September 2021, dass es bis 2025 insgesamt etwa 1,3 Milliarden US-Dollar (US$) in die Erweiterung der Fertigung und die Verstärkung der Forschung in Südkorea investieren möchte. Das Unternehmen plant den Ausbau der Produktionskapazitäten bei Solarzellen und -modulen in Jincheon und Eumseong (beide Provinz Nord-Jeolla) von jeweils 4,5 Gigawatt im Jahr 2021 auf je 7,6 Gigawatt im Jahr 2025.

Produktionskapazitäten von Hanwha Q Cells (in Gigawatt)

Zellen 2021

Module 2021

Zellen 2025*

Module 2025*

Südkorea

4,5

4,5

7,6

7,6

USA, Malaysia, China

5,5

7,9

Noch nicht entschieden

Noch nicht entschieden

Gesamt

10,0

12,4

13,1

15,5

*) laut PlanQuelle: Hanwha Q Cells

Hanwha stärkt auch Geschäft in der Projektwicklung

Im August 2021 hat Hanwha Solutions, die Muttergesellschaft von Hanhwa Q Cells, bekannt gegeben, dass sie den französischen Projektentwickler für erneuerbare Energien RES Méditerranée SAS für 727 Millionen Euro übernehmen will.

Hyundai Energy Solutions stellte im Juli 2020 eine Fertigungslinie für Solarmodule mit einer Kapazität von 750 Megawatt fertig. Nach Angaben der südkoreanischen Presse verfügt das Unternehmen bei Solarzellen über Kapazitäten von 650 Megawatt und will diese auf 1,35 Gigawatt erweitern.

SDN und LS Cable & System investieren ebenfalls

SDN investiert von September 2021 bis Juni 2022 rund 6,5 Millionen US$ in ein neues Werk für Solarmodule in Gwangju mit einer Kapazität von 385 Megawatt. Des Weiteren will LS Cable & System sein Werk für Seekabel in Donghae in der Provinz Gangwon von Oktober 2021 bis April 2023 für 158 Millionen US$ erweitern.

LG Electronics hat als zweitgrößter Produzent von Solarmodulen in Südkorea Kapazitäten von etwa 2,2 Gigawatt, darunter 550 Megawatt in den USA. Im April 2021 stellte das Unternehmen neue, effizientere Module vor. Shinsung E&G hat seine Solarmodulfertigung in Jeungpyeong im 2. Quartal 2021 geschlossen. Damit sind die Kapazitäten von Shinsung von 970 Megawatt auf 900 Megawatt pro Jahr gesunken. Das Unternehmen S-Energy verfügt bei Solarmodulen über eine Kapazität von 248 Megawatt per annum.

OCI baut Polysilizium-Fertigung in Malaysia aus

Bei Polysilizium macht den Firmen der Wettbewerb aus China zu schaffen. OCI hat seine Fertigung in diesem Bereich in Südkorea zurückgefahren, produziert allerdings auch in Malaysia. Die Kapazitäten bei Polysilizium für die Solarindustrie in Malaysia will das Unternehmen von jährlich 30.000 Tonnen bis 2022 auf 35.000 Tonnen ausbauen. In der südkoreanischen Stadt Gunsan konzentriert sich OCI seit Februar 2020 auf Polysilizium für die Halbleiterproduktion. Darüber hinaus hat das Unternehmen sein Vertragsvolumen mit SK Siltron, einem Waferhersteller für die Halbleiterindustrie, bis 2026 auf 235 Millionen US$ erhöht.

Ex- und Importe ziehen in Teilsegmenten an

Südkoreas Ausfuhren von Solarmodulen, Polysilizium und Wechselrichtern sind in den letzten Jahren gefallen. Bei Solarzellen und Wechselrichtern zogen die Exporte im bisherigen Verlauf von 2021 allerdings wieder an. Bei den Einfuhren legten Solarzellen, Wechselrichter und Polysilizium in den ersten acht Monaten 2021 zu.

Ausgewählte Solarexporte Südkoreas (in Millionen US$; Veränderung gegenüber dem Vorjahreszeitraum in Prozent)

2017

2018

2019

2020

1.-8.2021

Veränderung

Solarmodule

1.742

1.447

1.233

1.082

496

-33,7

Solarzellen

98

158

359

300

289

46,8

Wechselrichter*

158

211

205

200

221

86,6

Polysilizium*

1.033

746

476

119

67

-1,1

*) Polysilizium für die Solarindustrie, Wechselrichter unabhängig von der AnwendungQuelle: Korea International Trade Association

Ausgewählte Solarimporte Südkoreas (in Millionen US$; Veränderung im Vergleich zum Vorjahreszeitraum in Prozent)

2017

2018

2019

2020

1.-8.2021

Veränderung

Wechselrichter*

289

391

532

474

403

29,0

Solarzellen

121

132

387

261

230

33,6

Solarmodule

250

227

374

264

191

-16,0

Polysilizium*

68

32

27

18

30

139,2

*) Polysilizium für die Solarindustrie, Wechselrichter unabhängig von der AnwendungQuelle: Korea International Trade Association

Neuinstallationen von Solaranlagen steigen

Im 1. Halbjahr 2021 installierte Südkorea nach Angaben der Korea Energy Agency neue Anlagen zur Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien mit einer Kapazität von 2,5 Gigawatt. Davon entfiel mit knapp 2,3 Gigawatt fast alles auf die Solarenergie. Angesichts der Bemühungen der Regierung um den Ausbau von erneuerbarer Energie, die Ermöglichung von Eigennutzung von Ökostrom durch Firmen und dem neuen Gesetz zur angestrebten Klimaneutralität bis 2050 dürfte der Zubau in den kommenden Jahren steigen.

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Seit dem 28. Juli 2021 gelten für Kraftwerksbetreiber zum Teil neue Anrechnungsfaktoren für die Erzeugung von Strom aus Photovoltaik im Rahmen des Renewable Portfolio Standards (RPS). Die Anrechnungsfaktoren werden in der Regel alle drei Jahre überprüft; die Regierung kann sie allerdings auch kurzfristig ändern.

Anrechnungsfaktoren für Photovoltaikanlagen im Rahmen des RPS

Art der Photovoltaikanlage

Faktor bis zum 27.07.2021

Faktor seit dem 28.07.2021

Mehr als 3.000 kW

0,7

0,8

Mehr als 100 Kilowatt bis 3.000 Kilowatt

1,0

1,0

Weniger als 100 Kilowatt

1,2

1,2

Installation auf Feldern und in Wäldern

0,7

0,5

Gebäudeintegriert, mehr als 3.000 Kilowatt

1,0

1,0

Gebäudeintegriert, bis 3.000 Kilowatt

1,5

1,5

Auf Wasser schwimmend, mehr als 3 Megawatt

1,5

1,2

Auf Wasser schwimmend, 100 Kilowatt bis 3 Megawatt

1,5

1,4

Auf Wasser schwimmend, weniger als 100 Kilowatt

1,5

1,6

Eigennutzung

1,0

1,0

Quelle: Ministry of Trade, Industry and Energy

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