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Branchen | Südliches Afrika | Nahrungsmittel- , Verpackungsmaschinen

Dürreperiode und Pandemie hinterlassen Spuren

Namibias Viehzüchter müssen ihre Bestände wiederaufbauen. Und Südafrikas Einzelhandelskonzern Pick n Pay konnte Online-Lieferungen von Nahrungsmitteln um 150 Prozent steigern.

Von Fausi Najjar | Johannesburg

Privatisierungsprogramm soll Staatsanteile veräußern

Der angolanische Staat hat umgerechnet 82 Millionen US$ durch die Privatisierung von drei vormals staatlichen Brauereien und fünf Landwirtschaftsbetrieben eingenommen. Bei der Veräußerung von Staatsanteilen handelt es sich um die Biermarken Cuca, Ngola und Eka. Käufer ist die BIH Angola Group. Der Verkauf ist Teil des Privatisierungsprogramms Propriv, das von der angolanischen Agentur IGAPE ausgeführt wird. Im Zuge von Propriv will die Regierung rund 100 staatliche Unternehmen und Tochtergesellschaften verkaufen. 

In der im Norden Angolas gelegenen Provinz Cuanza Norte hat das Unternehmen WM im März eine Fabrik für Tierfutter eröffnet. Die angolanische WM Gruppe will einem Interview mit dem Geschäftsführer zufolge die Kapazitäten der Tierfutterproduktion im Laufe des Jahres auf 10 Tonnen pro Stunde verdoppeln. Die Einweihung erfolgte wenige Tage nachdem die Webcor Group mit dem Mahlunternehmen AP Foods eine Partnerschaft vereinbart hat, um die Produktion von Nudeln zu steigern. Webcor ist einer der führenden Akteure in der Nahrungsmittelindustrie in Angola.

Dürreperiode lässt Ausfuhren einbrechen

Die Ausfuhren von Rindfleisch aus Namibia sind drastisch eingebrochen. Im Jahr 2019 wurden 26,6 Millionen Kilogramm Rindfleisch exportiert, 2020 waren es nur noch 8,4 Millionen. 2020 haben die traditionellen Kunden aus Europa, Norwegen und das Vereinigte Königreich, gerade einmal 3,3 Millionen Kilogramm gegenüber 9,7 Millionen im Jahr zuvor importiert. Der hohe Einbruch ist auf den Umstand zurückzuführen, dass Viehzüchter nach einer schweren Dürreperiode ihre Bestände erst wiederaufbauen müssen. 

Alliance Ginneries Ltd. investiert in Sambia 11 Millionen US$ in den Bau einer Fabrik für die Verarbeitung von Sojabohnen. Das Unternehmen war im südlichen Afrika bislang im Bereich der Entkernung von Baumwolle aktiv. Pressemeldungen vom April 2021 zufolge wurde mit dem Bau der Fabrik schon begonnen. Sambia ist nach Südafrika größter Standort für die Vermahlung von Sojabohnen südlich der Sahara. Zu den bedeutendsten Produzenten zählt Global Industries Ltd. Das Unternehmen hat 2018 rund 20 Millionen US$ in eine Verarbeitung von Sojabohnen investiert.

Der simbabwische Getränkehersteller Delta Corporation hat für die Bierherstellung rund 1,1 Millionen US$ in den Anbau von Hirse investiert, so Pressemeldungen vom April 2021. Das Unternehmen ist auch Lizenznehmer von Coca-Cola.

Nestlé schließt sich Recycling-Industrieinitiative an

Der Lebensmittelkonzern Nestlé hat sich der südafrikanischen Recycling-Industrieinitiative Polyco angeschlossen. Polyco ist eine nicht-gewinnorientierte Organisation, deren Ziel es ist, Polyolefine-Kunststoffe zu sammeln und wiederzuverwerten. Zu den Polyolefinen zählen die geläufigen Kunststoffe HDPE, LDPE und PP. 

Die Ministerin für Forstwirtschaft, Fischerei und Umwelt, Barbara Creecy, hat in einer Pressekonferenz am 15. April 2021 die Pläne zur Abfallvermeidung und zur Wiederverwertung von Kunststoffen in Südafrika dargelegt. Die Regierung sei dabei, die Vorschriften für die Kunststoffverpackungen neu zu regeln, so Creecy. Bis Anfang 2025 sollen sich Kunststoffverpackungen zu 75 Prozent aus recyceltem Material zusammensetzen und bis 2027 zu 100 Prozent aus Kunststoff-Rezyklat. 

Der südafrikanische Einzelhandelskonzern Pick n Pay hat für das Geschäftsjahr 2020/21 einen Einbruch der Gewinne von 21,4 Prozent zu verzeichnen; dies trotz eines gestiegenen Umsatzes von um-gerechnet 6,2 Milliarden US$ auf 6,5 Milliarden US$. Gewinnmindernd für den Supermarkt-Riesen haben sich die Verkaufsbeschränkungen für nicht-essenzielle Güter und Einschränkungen für Dienstleistungen während der Lockdown-Maßnahmen 2020 ausgewirkt. Laut Unternehmen konnten Online-Lieferungen von Nahrungsmitteln um 150 Prozent gesteigert werden. Neben dem Ausbau des Online-Geschäftes plant Pick n Pay, die Präsenz in Wohngegenden mit niedrigem bis mittlerem Einkommen zu verstärken.

Stand: 30. April 2021

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