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Branchen | Südliches Afrika | Nahrungsmittel-, Verpackungsmaschinen

Recycling gewinnt in der Nahrungsmittelbranche an Bedeutung

Südafrikanische Unternehmen haben Umweltaspekte zunehmend im Blick. Angola und Mosambik investieren in die Fischerei. 

Das angolanische Fischereiunternehmen Seatag Pesca Projecto hat für das 1. Quartal 2022 die Fertigstellung einer Fischfabrik in der im Norden Angolas gelegenen Provinz Zaire angekündigt. Der Betrieb wird 60.000 Tonnen Fisch im Jahr verarbeiten können. Das Projekt umfasst außerdem eine Anlegestelle für Fischkutter, eine Tankstelle und weitere Infrastruktur.

Für Oktober 2021 ist die Eröffnung eines Müllereibetriebs in der Zentralprovinz Huambo vorgesehen. Die Kapazität der Müllerei soll 120 Tonnen pro Tag betragen. Gegenwärtig baut das Nahrungsmittelunternehmen Grandes Moagens de Angola eine Weizenmühle in der Küstenstadt Lobito. Das Tochterunternehmen der Webcor Gruppe wird importierten Weizen vermahlen.

Der Cahora-Bassa-Stausee ist eine der weltweit größten Talsperren. Der See in der mosambikanischen Provinz Tete liefert Süßwasserfisch, der stärker wirtschaftlich genutzt werden soll. Dies gab Ende Juli 2021 der Gouverneur der Provinz Tete, Domingos Viola, gegenüber der Presse bekannt. Im 1. Halbjahr 2020 habe man 1.000 Tonnen Fisch aus dem See in die Nachbarländer exportiert und 1.300 Tonnen auf dem heimischen Markt abgesetzt, so Viola.

Mit der langanhaltenden Dürre der Jahre 2018 bis 2020 waren Viehzüchter in Namibia gezwungen, durch Schlachtungen ihre Bestände zu reduzieren. Dementsprechend konnte der staatliche Schlachtbetrieb Meatco im Finanzjahr 2020 rund 60 Prozent weniger Vieh verarbeiten. Gute Regenfälle 2020 und 2021 sorgen jetzt dafür, dass die Farmer ihre Bestände erneut aufbauen.

Rekordernte bei Mais

In Sambia ist laut Prognosen vom August 2021 für die Agrarsaison 2020/21 mit einem Ernteumfang von rund 3,6 Millionen Tonnen zu rechnen. Neben den Wetterbedingungen begünstigen folgende Faktoren die Rekordernte: die Zunahme der Anbaufläche, die Einführung von besserem Saatgut und der verstärkte Einsatz von Düngemitteln. Mais ist das wichtigste Getreide, das in dem Binnenland angebaut wird.

Im gesamten südlichen Afrika sind gute, teils hervorragende Maisernten zu verzeichnen. Für Südafrika liegt die Prognose bei 16,8 Millionen Tonnen für 2020/21. Das ist die zweithöchste je eingebrachte Ernte. Für Simbabwe rechnet man mit 2,7 Millionen Tonnen und damit dem höchsten Maisertrag seit 1984. Auch für Malawi und Tansania fallen die Prognosen positiv aus.

Der Saatguthersteller Seed Co Zimbabwe will seine Trocknungsanlage für Saatgut in der simbabwischen Hauptstadt Harare erneuern, so der Geschäftsführer des Unternehmens Morgan Nzwere Ende Juli 2021. Zur gleichen Zeit hat das Unternehmen eine Trocknung in der Kleinstadt Stapleford in Betrieb genommen. Der Ort liegt 35 Kilometer nördlich der Provinzhauptstadt Mutare an der Grenze zu Mosambik.

Wiederverwertung ist Thema in Südafrika

Der südafrikanische Konzern Mpact ist im Bereich der Papier- und Kunststoffverpackung eines der größten Unternehmen im südlichen Afrika. Außerdem ist das Unternehmen im Recycling tätig. Der Konzern will in Kürze rund 34 Millionen US-Dollar (US$) in Südafrika investieren, so Zeitungsmeldungen im August 2021. Das Gros der geplanten Investitionen ist für Anlagen in einer Nahrungsmittelfabrik und für den Aufbau eines Recyclingbetriebs vorgesehen. Im 1. Halbjahr 2021 hatte Mpact gegenüber der 2. Jahreshälfte 2020 einen Einnahmenzuwachs von 16,3 Prozent zu verzeichnen. Erwirtschaftet hat Mpact rund 400 Millionen US$. Aufgrund von Plünderungen und sozialen Unruhen, die im Juli 2021 in weiten Teilen Südafrikas zu verzeichnen waren, dürfte das Konzernergebnis für das 2. Halbjahr 2021 ungünstiger ausfallen.

Das auf die Wiederverwertung von PET-Flaschen spezialisierte Unternehmen Extrulpet will für sein Werk in Wadeville im Großraum Johannesburg eine Fotovoltaik-Solaranlage mit einer Nennkapazität von 1,3 Megawatt (MW) errichten, so eine Meldung im August 2021. In Südafrika investieren Unternehmen zunehmend in die eigene Stromproduktion, oftmals auf Solarbasis. Gründe dafür sind Stromausfälle und erhebliche Erleichterungen für die private Stromerzeugung. Seit August 2021 dürfen Unternehmen ohne Einzelgenehmigung des Energieministers eine eigene Stromproduktion von bis zu 100 MW aufbauen.

Der südafrikanische Einzelhandelskonzern Woolworths Holdings hat sich ehrgeizige Ziele gesetzt: Bis 2025 will Woolworth die Wertschöpfungsketten seiner Produkte komplett rückverfolgen können und über die komplette Produktionskette hinweg die Wiederverwertung von Abfallprodukten und Wertstoffen einführen. Bis 2030 ist geplant, den gesamten Energiebedarf auf Basis regenerativer Energieträger zu decken. Bis 2040 will Woolworth CO2-neutral sein.

In Südafrika verderben 34 Prozent der produzierten Nahrungsmittel, so das Forschungsinstitut CSIR (Council for Scientific and Industrial Research). Demnach erreichen jährlich rund 10 Millionen Tonnen Nahrungsmittel nicht den Konsumenten. Die Verluste entstehen insbesondere in den frühen Phasen der Nahrungsmittelerzeugung. Der Schwerpunkt der Vergeudung liegt vor allem beim Anbau und der Vermahlung von Getreide. Die Studie steht in Zusammenhang mit den Bemühungen der südafrikanischen Regierung, die Verschwendung von Nahrungsmitteln zu reduzieren.

Stand: 31.08.2021

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