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Im südlichen Afrika werden Programme zur Unterstützung von Kleinbauern auf den Weg gebracht.
09.10.2020
Von Fausi Najjar | Johannesburg
In Mosambik hat Präsident Filipe Nyusi Ende Juli 2020 in der im Westen des Landes gelegenen Provinzhauptstadt Tete ein Agrarprogramm namens Sustenta ausgerufen. Ziel des Vorhabens ist, die Produktivität kleiner Farmen zu steigern und ihre Produktion besser in die Wertschöpfungskette zu integrieren. Die Regierung verpflichtet sich dabei, 10 Prozent ihres Budgets der landwirtschaftlichen Entwicklung zu widmen. Sustenta wurde 2017 zunächst für zehn Distrikte in den Provinzen Nampula und Zambezia eingeführt. Nun soll das Programm das ganze südostafrikanische Land umfassen. Das Programm sei eine historische Entscheidung, so Nyusi. Ebenfalls im Rahmen von Sustenta wird Cuamba, eine Kleinstadt im Norden Mosambiks, eine Verarbeitungsanlage für Sesam erhalten, so der mosambikanische Landwirtschaftsminister Celso Correira Mitte August. Cuamba sei verkehrstechnisch gut angeschlossen.
Das namibische Nahrungsmittelunternehmen Bokomo hat nach Genehmigung der nationalen Wettbewerbskommission Mitte Juli den Zucker- und Maiskonzern Tongaat-Hulett Namibia (THN) gekauft. THN ist insbesondere mit dem Marktführer Marathon Sugar auf dem namibischen Markt vertreten. Bokomo Namibia vertreibt unter anderem Weizen und Maismehl, aber auch Trockenfrüchte und Tomatensaucen. Wegen buchhalterischer Unregelmäßigkeiten wurde Mitte August 2019 der Handel mit Aktien der südafrikanischen Muttergesellschaft Tongaat-Hulett an den Börsen in Johannesburg und London suspendiert. Der Konzern will nun seinen Schuldenstand von rund umgerechnet 650 Millionen Euro reduzieren. Auch im Königreich Eswatini ist Tongaat-Hulett dabei, Anteile zu verkaufen. Hier geht es um die Veräußerung der Zuckerplantage Tambankulu Estates an den eswatinischen Pensionsfonds (Public Service Pensions Fund). Tambankulu produziert rund 62.000 Tonnen Rohzucker im Jahr.
Die namibische Regierung will erstmalig 60 Prozent ihrer Fangrechte für Stöcker und Seehecht unmittelbar an ausländische Fischereiunternehmen versteigern. Damit will sie laut eigener Angaben Devisen für die Bekämpfung der Covid-19-Pandemie generieren. Für gewöhnlich sind 60 Prozent der Quoten dem Staatsunternehmen Fishcor vorbehalten, wobei Fishcor bei Fang und Verarbeitung mit ausländischen Partnern zusammenarbeitet. Allerdings ist der Fischereikonzern gegenwärtig in einen Korruptionsskandal (fishrot scandal) um die Vergabe von Konzessionen an ein isländisches Fischereiunternehmen verwickelt. In diesem Zusammenhang sind zwei ehemalige Minister angeklagt.
Das nicht-profitorientierte Unternehmen Comaco, das in Ostsambia Kleinbauern unterstützt, hat eine international anerkannte Bio-Zertifizierung für den Erdnussanbau erhalten. Diese ermöglicht den Bauern, die in Partnerschaft mit Comaco Erdnüsse anbauen, ihre Ware als Bio-Produkte international zu vermarkten. Die Zertifizierung hat das französische Unternehmen Ecocert vergeben.
Unter der Federführung der staatlichen Entwicklungsgesellschaft Industrial Development Corporation (IDC) plant die sambische Regierung den Aufbau einer Fabrik zur Nahrungsmittelverarbeitung in der im Nordwesten des Landes gelegenen Kleinstadt Mwinilunga. Die Investitionssumme liegt laut Pressemeldungen bei rund 5,5 Millionen US-Dollar (US$). Die Anlage soll im Oktober 2020 betriebsbereit sein. Neben der Herstellung von Mineralwasser und Säften (vor allem aus Ananas) ist auch die Produktion von Tomatenmark vorgesehen.
In Simbabwe will die Regierung umgerechnet 48 Millionen US$ für den Ausbau und die Sanierung von zehn großen Bewässerungssystemen im Südwesten des Landes (Provinz Masvingo) investieren. 14,2 Millionen US$ sind für den Bau eines Kanals vorgesehen, der die Dämme Muzhwi und Mushandike miteinander verbindet. Ziel ist es eine Fläche von insgesamt 1.350 Hektar neu beziehungsweise wieder zu bewässern. Ebenso in der Provinz Masvingo plant der südafrikanische Zucker- und Maiskonzern Tongaat-Hulett, gemeinsam mit weiteren Investoren 7.000 Hektar Brachland zu bewässern. Das Wasser hierzu soll aus dem Manyuchi-Stausee kommen. Die Mitte der 1980er-Jahre gebaute Talsperre wurde bislang zu wenig genutzt.
Stand: 31.08.2020