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Ausländische Automobilzulieferer setzen ihr Engagement in Ungarn trotz der Coronakrise fort. Besonders aktiv sind derzeit Unternehmen aus Fernost.
15.01.2021
Von Waldemar Lichter | Budapest
Mitte Januar 2021 gaben drei japanische Unternehmen aus der Automobilzulieferbranche größere Investitionen in den Ausbau ihrer Produktionskapazitäten in Ungarn bekannt. Es handelt sich um Alpine European Electronics Industry in Biatorbágy bei Budapest, Denso Manufacturing Hungary in Székesfehérvár und Diamond Electric Hungary in Esztergom. Diese Unternehmen werden insgesamt umgerechnet 18 Millionen Euro in den Ausbau ihrer Kapazitäten und in neue Produktionstechnologien investieren. Das teilte Außenwirtschaftsminister Péter Szijjártó mit.
Die ungarische Regierung gewährt für die Vorhaben Zuschüsse in Höhe von 5,5 Millionen Euro. Nach Angaben von Szijjártó würden durch die Investitionen rund 5.300 Arbeitsplätze gesichert. Bei Alpine am Standort Biatorbágy werden 1.064 Mitarbeiter, bei Denso in Székesfehérvár rund 4.000 Mitarbeiter beschäftigt.
Denso rangiert mit Umsatzerlösen von 767 Millionen Euro im Jahr 2019 (2018: 800 Millionen Euro) unter den größten Automobilzulieferern in Ungarn. Diamond Electric produziert Autoelektronik, vor allem elektronische Steuergeräte. Seine Umsätze beliefen sich 2019 auf 48,6 Millionen Euro (2018: 54,8 Millionen). Alpine Electronics entwickelt und produziert Audio-, IT- und Kommunikationsgeräte für Kfz. Das Unternehmen konnte seine Umsätze 2019 gegenüber dem Vorjahr verdoppeln.
Investitionen kündigte kürzlich auch der Hersteller von Rückspiegeln für die Automobilindustrie, Hirschler Glas, an. Das Familienunternehmen (Eigentümer: Judit Hirschler) setzt in seinem Werk am nordungarischen Standort Sopron an der Grenze mit Österreich unter anderem ein Projekt zur Verbesserung der Produktqualität um. Die Rückspiegel werden unter anderem für Volkswagen, Iveco und Volvo produziert. Das Unternehmen erzielte 2019 Umsätze von umgerechnet 2,4 Millionen Euro und einen Gewinn nach Steuern in Höhe von 1,1 Millionen Euro.
Anfang Januar 2021 hat ferner das südkoreanische Unternehmen Sangsin Investitionen von rund 29 Millionen Euro in den Ausbau von Produktionskapazitäten in seinem ungarischen Werk in Jaszbereny, rund 80 Kilometer von Budapest, bekannt gegeben. Das Unternehmen fertigt an dem Standort Batterieteile. Die Regierung bezuschusst das Vorhaben mit rund 8,7 Millionen Euro.