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Branchen | Vereinigtes Königreich | Windenergie

Politische Ziele

Windkraft ist der wichtigste Lieferant von erneuerbaren Energien im Vereinigten Königreich. Die Ausbauziele bis 2030 sind ambitioniert.

Von Charlotte Hoffmann | Bonn

Die britischen Klimaziele sind klar formuliert: Null Nettoneuemissionen bis 2050. Diesem Ziel hat sich die britische Regierung 2019 verpflichtet. Bereits 2035 sollen die Emissionen um fast 80 Prozent gegenüber 1990 gesenkt werden. Im Jahr 2019 lag der Anteil erneuerbarer Energien am britischen Gesamtenergieverbrauch bei 12,4 Prozent.

Kerntechnologie Offshore-Windkraft

Die Emissionsziele setzen ambitionierte Ausbauziele voraus. Mit seinem Zehn-Punkte-Plan für eine "Green Industrial Revolution" versprach der britische Premierminister Boris Johnson im Herbst 2020 bereits ein breites, milliardenschweres Investitionspaket, um die energie- und klimapolitischen Ziele des Königreichs zu erreichen. Im Kern der grünen Energiewende steht dabei die Offshore-Windkraft: bis 2030 will die britische Regierung die Kapazität von Offshore-Windkraftanlagen von 10 Gigawatt auf insgesamt 40 Gigawatt vervierfachen. Das Energy White Paper, welches im Dezember 2020 veröffentlicht wurde, unterstreicht die Zielsetzung. Zusätzlich gab die Regierung bekannt, eine Ministerial Delivery Group einrichten zu wollen, um den Ausbau der erneuerbaren Energien zu überwachen und frühzeitig auf Hindernisse bei der Umsetzung der Ausbauziele reagieren zu können.

Das Jahr 2021 steht im Zeichen des Klimaschutzes. Innerhalb ihrer UN-Präsidentschaft richtete die britische Regierung die UN-Klimakonferenz COP26 im November 2021 in Glasgow aus. Kurz vor Beginn der COP26-Konferenz und dem voraussichtlichen Start der nächsten staatlich geförderten Ausschreibungsrunde (Contracts for Difference, CfD) gab die britische Regierung bekannt, erneuerbare Energien im CfD-Förderschema mit umgerechnet rund 310 Millionen Euro zu fördern. Allein 235 Millionen Euro stehen demnach für Offshore-Windkraftprojekte bereit, weitere 28 Millionen Euro sind für Projekte im Bereich Floating Wind vorgesehen. Zum ersten Mal seit 2015 sind auch Projekte im Onshore-Windbereich förderungsberechtigt.

Schottland baut auf Onshore-Wind

Schottland will bereits bis 2045 und damit fünf Jahre früher als die britische Regierung die Netto-Null erreichen. Ende Oktober 2021 hat die Regierung einen neuen Entwurf zum Ausbau der Onshore-Windkraft vorgestellt. Das Onshore Wind Policy Statement sieht einen Ausbau der Onshore-Kapazitäten um 8 bis 12 Gigawatt bis 2030 vor. Bislang verfügt Schottland über eine installierte Kapazität von 8,4 Gigawatt. Die Konsultation zu dem Vorschlag soll bis Ende Januar laufen.

Rekordjahr für Windenergie

Obwohl die Kapazitätszuwächse bei Offshore und Onshore Windkraft mit 0,5 Gigawatt und 0,1 Gigawatt im Jahr 2020 moderat blieben, verhalfen günstige Wetterbedingungen zu einem neuen Rekordergebnis bei der Stromerzeugung. Offshore-Windkraft verzeichnete einen absoluten Zuwachs von 8,7 Terawattstunden (+27 Prozent) im Vergleich zu 2019, die Onshore-Windkraft legte um 2,9 Terawattstunden (+9 Prozent) zu.

Damit konnte die Windkraft ihre Stellung als wichtigster Stromlieferant der erneuerbaren Energien und Zugpferd bei der Dekarbonisierung weiter ausbauen. Im Jahr 2020 lag der Anteil von Windkraft an der Bruttostromerzeugung von erneuerbaren Energien bei rund 56 Prozent und machte fast ein Viertel der Gesamtbruttostromerzeugung aus. Vor den Küsten des Vereinigten Königreichs steht ein Drittel der weltweit installierten Offshore-Erzeugungskapazitäten.

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