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Der Archipel treibt seine Pläne für Elektromobilität voran. Viele Voraussetzungen dafür sind allerdings mangelhaft.
07.01.2021
Von Frank Malerius | Jakarta
Die indonesische Investitionsbehörde BKPM hat im Dezember 2020 in Seoul ein Memorandum of Understanding mit dem südkoreanischen Technologiekonzern LG über den Bau einer Batteriefabrik im Wert von 9,8 Milliarden US-Dollar unterzeichnet. Sie soll vor allem Batterien für E-Autos herstellen. Einzelheiten über Zeitplan, Ort und Produktportfolio sind nicht bekannt. Der Fabrikbau wäre nach BKPM-Angaben die größte ausländische Einzelinvestition seit mehr als 20 Jahren.
Der Archipel will mit seinen großen Nickelvorkommen die komplette Lieferkette der Batterieherstellung im eigenen Land abdecken und hatte dafür im Oktober 2020 drei große Staatsunternehmen damit beauftragt, die verschiedenen Produktionsschritte vom Rohstoffabbau bis zur Endfertigung innerhalb einer sogenannten Batterieallianz zu integrieren.
Dennoch ist das Vorhaben einer baldigen großangelegten Batterieproduktion in Indonesien mit Vorsicht zu genießen. Denn der heimische Markt für E-Autos ist klein. Sie sind gegenüber konventionellen Modellen viel zu teuer. Zudem gibt es bisher nur eine rudimentäre öffentliche Ladeinfrastruktur, und ein erheblicher Teil der städtischen Mittelschichtshaushalte hat gar nicht genügend elektrische Leistung installiert, um gängige Modelle zu Hause laden zu können.
Die indonesische Automobilfertigung wird von japanischen Anbietern beherrscht. Sie produzieren im Land jährlich etwa 1 Million Pkw. Mehr als 300.000 Stück werden per anno exportiert.