Telekommunikationsstandard 5G startet in Indonesien

In mehreren Wohngebieten im Großraum Jakarta haben Privatkunden jetzt Zugang zum schnellen Mobilfunkstandard 5G. Weitere Angebotspunkte gibt es in einigen öffentlichen Einrichtungen im Land sowie bei Servicestellen von Telkomsel, der Mobilfunktochter des staatlichen Telekommunikationskonzerns Telkom. Für die Einführung wurde die bestehende 4G-Infrastruktur genutzt ("non-standalone 5G"). 5G-Kunden zahlen für die verschiedenen Datenpakete umgerechnet zwischen 10 und 60 US-Dollar (US$) im Monat.

Einen ersten Probelauf mit 5G hatte es bei den Asienspielen 2018 in Jakarta gegeben. Ob und wann ein kostspieliges 5G-Netz aufgebaut wird, ist aber unklar. Technische Unterstützung bei weiteren Schritten soll der französische Konzern Schneider Electric leisten, der in der Freihandelszone Batam eine Industrie-4.0-Fabrik für elektronische Bauteile betreibt. 

Unsichere Nachfrage

Pessimisten befürchten, dass es für eine großflächige Einführung des superschnellen Internets keine ausreichende Nachfrage gibt. Andererseits findet sich in größeren Städten eine zahlungskräftige und für digitalen Fortschritt begeisterungsfähige Mittelschicht.

Industrielle Anwendungen für den 5G-Standard sind in Indonesien noch Zukunftsmusik. Die Regierung hatte 2018 zwar die Industriestrategie "Making Indonesia 4.0" ausgerufen. Doch vorerst dürfte es dabei vor allem um eine erweiterte Automatisierung gehen. Immerhin hat der Aufbau eines 5G-Netzes Eingang in den Fünfjahres-Entwicklungsplan 2020-2024 gefunden.