Branchen | Portugal | Fahrzeuge
Fahrzeugbau in Portugal zieht wieder kräftig an
In den ersten fünf Monaten 2021 lag die Kfz-Produktion um 44,2 Prozent über dem Vorjahreswert. Die Nachfrage auf wichtigen europäischen Absatzmärkten legte besonders stark zu.
02.07.2021
Von Oliver Idem | Madrid
Portugals Kfz-Industrie arbeitet sich 2021 mit hohen Produktionszuwächsen aus der Coronakrise heraus. Bis Ende Mai wurden bereits 136.097 Fahrzeuge hergestellt. Dies entspricht einer Zunahme von 44,2 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
Die Exporte zogen zeitgleich sogar um 44,7 Prozent an. Mit 133.792 Kfz wurde wie im Vorjahr nahezu die gesamte Fertigung exportiert. Dabei profitierte der Standort Portugal von der Erholung seiner europäischen Zielmärkte.
Alle vier großen Pkw-Märkte verzeichneten zweistellige Zuwächse, insbesondere Italien (plus 62,8 Prozent) und Frankreich (plus 50,1 Prozent). Europaweit registrierte der europäische Dachverband ACEA einen Anstieg um 29,5 Prozent auf 4,3 Millionen Pkw-Verkäufe.
Vor dem Hintergrund des internationalen Halbleitermangels, der besonders die Kfz-Hersteller trifft, fallen die portugiesischen Zuwächse bemerkenswert aus. Unter diesen erschwerten Bedingungen gelang eine schnelle Trendwende. Für einen anhaltenden Aufwärtstrend spricht, dass im Mai 2021 sogar knapp 55 Prozent mehr Kfz hergestellt wurden als im Vorjahresmonat.
Noch 2020 war die Fertigung laut dem Branchenverband Associação Automóvel de Portugal um knapp 24 Prozent unter dem Vorjahreswert zurückgeblieben. Dafür waren vor allem Versorgungsengpässe und Nachfrageeinbrüche im Frühjahr verantwortlich. Die wichtigsten Auslandsmärkte waren Deutschland mit einem Anteil von 20,4 Prozent und Frankreich mit 16,2 Prozent. Italien kam auf 11,7 und Spanien auf 11 Prozent.
