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Branchen | USA | Machtwechsel in Washington
Mit der knappen Mehrheit in beiden US-Kongresskammern wird es etwas leichter, "Obamacare" auszubauen. Langfristig könnten davon viele Akteure des US-Gesundheitswesens profitieren.
15.01.2021
Von Heiko Steinacher | San Francisco
So wie Donald Trump will auch Demokrat Joe Biden die Arzneimittellieferketten zurück in die USA holen: Während Trump dazu bereits im August letzten Jahres Regierungsstellen anwies, "essenzielle Medikamente" nur noch von US-Herstellern zu beziehen, will Biden hierfür steuerliche Anreize schaffen.
Um die in den USA hohen Preise für Arzneimittel zu senken, erwägt Biden Preisdeckelungen. Ferner will er den "Patient Protection and Affordable Care Act" ("Obamacare") zu "Bidencare" ausbauen. US-Verfassungsrichter signalisierten, dass sie die Gesundheitsreform nicht kippen wollen. Danach sollen vor allem Menschen mit geringerem Einkommen die Möglichkeit haben, zwischen privater Versicherung und "Medicaid", einem staatlichen Fürsorgeprogramm für sozial Schwache, zu wählen. Dadurch könnten nach Schätzungen der Nichtregierungsorganisation Committee for a Responsible Federal Budget weitere 15 Millionen bis 20 Millionen Menschen in das System einsteigen. Diese Alternative zu Privatanbietern erhöhe den Wettbewerb und führe dazu, dass die Prämien sinken werden. Auch soll die Pflichtversicherung für Rentenbezieher, "Medicare", niedrigere Preise aushandeln können.
Für die meisten Einrichtungen des Gesundheitswesens dürfte sich "Bidencare" positiv auswirken. Und es könnte viele US-Bürger dazu bewegen, mehr Gesundheitsvorsorgeuntersuchungen durchführen zu lassen. Weitere Informationen zu aktuellen Entwicklungen im US-Gesundheitswesen bietet unser Webinar zur US-Gesundheitswirtschaft.
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