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Branchenmeldung Vereinigtes Königreich Brexit
Die britische Automobilproduktion ist 2019 im dritten Jahr in Folge geschrumpft. Verantwortlich ist auch der Brexit. Unter WTO-Bedingungen würden sich die Exporte stark verteuern.
30.01.2020
Von Marc Lehnfeld | London
Die britische Automobilindustrie hat 2019 mit 1,3 Millionen Fahrzeugen 14,2 Prozent weniger produziert als noch im Vorjahr. Das gab der Automobilverband SMMT (Society of Motor Manufacturers and Traders) bei einer Pressekonferenz am 29. Januar 2020 bekannt. Für den Rückgang gibt es laut dem Verband mehrere Gründe, unter anderem das schwache britische Verbrauchervertrauen, die niedrigere Auslandsnachfrage und die Dieselumstellung. Auch die anhaltenden Brexit-Diskussionen mit drei verschobenen Austrittsterminen hinterließen Spuren.
Die Übergangsphase in 2020 wird für die britischen Fahrzeughersteller entscheidend. Der Branchenverband SMMT hofft vor allem auf ein Freihandelsabkommen ohne Zölle und Mengenbegrenzungen. Käme es doch zum WTO-Szenario mit Zöllen von 10 Prozent auf Pkw-Exporte nach Europa, schätzt SMMT die Zusatzkosten der Branche auf 4,5 Milliarden britische Pfund pro Jahr - circa 2.700 Pfund pro Fahrzeug. Für die Briten ist die EU mit einem Exportanteil von knapp 55 Prozent der wichtigste Absatzmarkt.
Der Ausblick für 2020 bleibt deshalb düster: Die Prognose von AutoAnalysis wurde bereits nach unten korrigiert. Nun wird erwartet, dass die Hersteller im Vereinigten Königreich bis Ende 2020 nur 1,27 Millionen Fahrzeuge produzieren werden. Das entspräche einem Rückgang um 2,3 Prozent gegenüber 2019.
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