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Branchen | Schweiz | Maschinenbau

Branchenstruktur

Der Maschinenbau ist durch Klein- und Kleinstunternehmen gekennzeichnet. Die Auslastung der Betriebe ist fast auf Vorkrisenniveau. Mehr als die Hälfte der Exporte gehen in die EU.

Von Karl-Heinz Dahm | Bonn

Die Maschinenbau-, Elektro- und Metallindustrie (MEM) ist eine der wichtigsten Wirtschaftsbranchen in der Schweiz. Laut Branchenverband Swissmem ist der Sektor für rund die Hälfte der industriellen Wertschöpfung verantwortlich. Das entspricht einem Anteil von 7 Prozent am Bruttoinlandsprodukt (BIP) der Schweiz. Die MEM-Industrie steht für über 30 Prozent der gesamten schweizerischen Warenexporte.

Etwa 99 Prozent der Unternehmen der MEM-Industrie sind kleine und mittelständische Unternehmen. Die MEM-Industrie beschäftigte Ende Dezember 2020 rund 318.300 Mitarbeiter. Die Branche zählte 2019 rund 13.000 Betriebe. Auch die Maschinenbaubranche selbst besteht neben wenigen Großkonzernen aus Kleinbetrieben, die sich größtenteils stark spezialisiert haben. Nach letzten verfügbaren Zahlen von 2017 waren laut Swissmem 2.023 Firmen dem Maschinenbau zuzuordnen, davon 1.083 Mikrounternehmen, 594 Kleinunternehmen, 290 mittlere und 56 Großunternehmen.  

Weltweit zweithöchster Pro-Kopf-Export von Maschinen

Fast 80 Prozent der MEM-Produkte werden exportiert. Im Jahr 2020 gingen 55,4 Prozent der Ausfuhren mit einem Volumen von rund 57 Milliarden Euro in die EU, 18,6 Prozent nach Asien (davon etwa 7 Prozent nach China) und 14,1 Prozent in die USA. International belegt die Schweiz laut Swissmem den zweiten Platz beim Pro-Kopf-Export von Maschinen, hinter Singapur und vor Dänemark. Ein Indiz für die enge Verflechtung der MEM-Industrie mit der Weltwirtschaft wird auch durch die rund 500.000 Beschäftigten deutlich, die außerhalb der Schweiz tätig sind.

Kapazitätsauslastung der Betriebe erreicht Vorkrisenniveau

Die gute Auftragslage wirkt sich auch auf die Kapazitätsauslastung der Maschinenbaubetriebe aus. Lag das Auslastungsniveau im 4. Quartal 2020 noch bei 77 Prozent, so waren im 1. Quartal 2021 schon 81,7 Prozent erreicht. Im Mai belief sich der Anteil bereits auf rund 86 Prozent. Im Laufe des Jahres 2021 dürfte laut Branchenverband Swissmem der Konjunktureinbruch von 2020 aufgeholt werden.


Export von wichtigen Maschinenbausparten in der Schweiz (in Millionen Euro)

Sparte

2019

Veränderung

2019/18

2020

Veränderung

2020/19

Maschinen für die Metallbearbeitung

3.947

-10,1

2.848

-27,9

  davon spanabhebende Werkzeugmaschinen

2.073,1

-16,8

1.398,5

-32,5

Armaturen

1.460,7

-5,8

1.604,5

+9,8

Pumpen (außer Flüssigkeitspumpen)

1.510,5

+6,8

1.581,5

+4,7

Hebe- und Fördertechnik

705,1

-4,2

592,8

-15,9

Maschinen für die Textil- und Lederindustrie

627,5

-12,5

485,0

-22,7

Druck- und Buchbindemaschinen

438,2

-15,1

388,0

-11,4

Quelle: EZV-Eidgenössische Zollverwaltung

Bereits vor Ausbruch der Coronapandemie 2019 war der Maschinenbau in einer schwierigen Lage. Aufgrund globaler politischer Verwerfungen wie dem Handelskonflikt zwischen den USA und China war die Konjunktur der Branche eingebrochen. Der Beginn der Pandemie verschärfte die Lage zusätzlich.

Werkzeugmaschinen legen wieder zu

Im 2. Quartal 2020, als sich viele Länder im Corona-Lockdown befanden, waren die Schweizer Exporte von Werkzeugmaschinen laut dem Verband der Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie Swissmem um 40 Prozent eingebrochen. Bei Förder- und Lagertechnik belief sich der Rückgang laut Verband auf 35 Prozent. Erst das 4. Quartal des vergangenen Jahres zeigte Anzeichen einer Entspannung. Aufträge und Maschinenexporte zogen erstmals wieder an.

Insbesondere Werkzeugmaschinen verzeichneten von Oktober bis Dezember 2020 mit einem Plus von 8,8 Prozent einen deutlichen Zuwachs. Im 1. Quartal 2021 legten die Ausfuhren in diesem Maschinensegment noch einmal um knapp 10 Prozent zu. Die rasche Erholung der globalen Wirtschaft sorgt für eine starke Nachfrage mit Impulsen für die Exportwirtschaft. Letztere beflügeln die Investitionsbereitschaft der Unternehmen.

Bedeutendste Maschinen- und Anlagenbauer in der Schweiz (Umsätze in Milliarden Euro*)

Unternehmen

Umsatz

ABB

25,9


Liebherr International

12,2


Schindler Gruppe

10,5

Georg Fischer (GF)

3,4

Sulzer Konzern

3,4


Bühler

3,0

Bucher Industries

2,9

Ruag Holding

2,0

Bobst Group

1,5

Stäubli

1,2

* Wechselkurs gemäß Jahresdurchschnittswert 2020 der Bundesbank (Schweizer Franken / Euro)Quelle: Handelszeitung „Top 100“, Unternehmensangaben


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