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Förderung grüner Infrastrukturprojekte in Indonesien geplant
Im Rahmen einer grünen Initiative stellen deutsche Förderinstitutionen Kredite für 2,5 Milliarden Euro zur Verfügung. Interessenten sollten rechtzeitig lokale Partner finden.
13.10.2021
Von Frank Malerius | Jakarta
Der Inselstaat kämpft als aufstrebendes Schwellenland mit wachsenden Umweltproblemen. Die steigende Anzahl an Autos und Krafträdern führt zu steigenden Kohlendioxidemissionen, mehr Konsum lässt die Müllberge wachsen. Zudem steigern Bevölkerungswachstum und Verstädterung den Bedarf an der Versorgung mit Frischwasser und der Aufbereitung von Abwasser.
Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) sieht das viertbevölkerungsreichste Land der Welt als globalen Partner im Kampf gegen den Klimawandel und gewährt deshalb zusätzliche Mittel für nachhaltige Projekte. Diese stehen im Rahmen der neuen Green Infrastructure Initiative (GII) zur Verfügung.
Ziel der GII ist es, jährlich 4,5 Millionen Tonnen an Treibhausgasen einzusparen. Die Initiative soll in den kommenden Jahren bis zu 2,5 Milliarden Euro an Krediten und Zuschüssen für Entwicklungsprojekte in den Bereichen nachhaltige Mobilität, Abfallmanagement sowie der Trinkwasserversorgung und Abwassermanagement bereitstellen.
Im Fokus steht dabei der urbane Raum, weil dort die größten Effekte erzielt werden können. Bereits heute leben 57 Prozent der Indonesier in Städten. Dieser Anteil wird in den kommenden Jahrzehnten weiter wachsen.
Internationale Ausschreibungen für Kooperationsmöglichkeiten
Folgende Ausschreibungen sind bereits erfolgt oder in Vorbereitung:
Die Ausschreibungen sind nach Veröffentlichung auch auf der Website von Germany Trade & Invest verfügbar. |
Lokale Partner sind essenziell, internationale Erfahrung ist vorteilhaft
In den kommenden zwei Jahren wird die KfW darüber hinaus mit finanzieller Unterstützung des BMZ rund ein Dutzend Machbarkeitsstudien für die GII ausschreiben. Weitere umfangreiche Ausschreibungen zur Umsetzung der Projekte werden folgen. „Interessierte Unternehmen sollten rechtzeitig nach starken einheimischen Partnern Ausschau halten“, sagt Olaf Goerke, Senior Portfolio Manager der KfW in Jakarta. Ohne sie habe kaum ein ausländisches Unternehmen in Indonesien Erfolg. Erfahrungen mit internationalen Projekten, etwa für die Weltbank oder die Asian Development Bank sind ebenfalls von Vorteil.
Potenzielle Projekte im Rahmen der GII werden von Anfang an auf ihre technische und finanzielle Tragfähigkeit untersucht. Dabei arbeiten KfW und GIZ sehr eng mit den indonesischen Partnern auf nationaler und lokaler Ebene zusammen. Die daraus resultierenden Vorschläge werden dem Steering Committee der GII, unter anderem bestehend aus BMZ, relevanten indonesischen Ministerien und der Deutschen Botschaft in Jakarta zur Priorisierung vorgelegt, so dass für die weitere Umsetzung der Projekte die politische Unterstützung sichergestellt ist.
Weiterführende Links
Institution | Beschreibung |
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Ausschreibung für Pre-Feasibility-Studien im Rahmen der GII | |
Öffentliche Ausschreibungen weltweit | |
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Überblick zur Green Infrastructure Initiative | |
Indonesische Industrie- und Handelskammer |