Branchen | Indonesien | Nahrungsmittel- , Verpackungsmaschinen
Indonesien plant neue Zuckerfabriken
Eine neu geschaffene staatliche Holdinggesellschaft soll den Bau fünf moderner Fertigungsstätten bis 2024 vorantreiben. Der Archipel gehört zu den weltgrößten Zuckerimporteuren.
21.10.2021
Von Frank Malerius | Jakarta
Die aus mehreren Zuckerverarbeitungsbetrieben neu geformte staatliche Holdinggesellschaft Sinergi Gula Nusantara ("SugarCo") mit insgesamt 35 eigenen Fertigungsstätten könnte laut Medienberichten bis 2024 den Bau von fünf neuen Zuckerfabriken für umgerechnet 1,6 Milliarden US-Dollar vorhaben. Mittel dafür sollen offenbar unter anderem aus dem neuen staatlichen Investmentfonds INA kommen.
Wo und wann genau diese Fabriken entstehen sollen, war auf Anfrage nicht zu erfahren. Zentrum des indonesischen Zuckerrohranbaus ist die Provinz Ostjava. Außerdem soll SugarCo den Berichten zufolge zu 49 Prozent an private Investoren verkauft werden.
Bild vergrößernHoher Modernisierungsbedarf
Die Zuckerbranche gehört zu den großen Problemfeldern der indonesischen Landwirtschaft. Die Anbauflächen schrumpfen, die Erträge sind niedrig, und ein erheblicher Teil der Verarbeitungsbetriebe stammt noch aus der Kolonialzeit. In der Folge gehört der Archipel zu den weltgrößten Zuckerimporteuren. Die Lieferungen kommen überwiegend aus Thailand, Brasilien und Australien.
Die Schaffung der neuen Holdinggesellschaft ist Teil von Reformbemühungen, mit denen die Anbaufläche bis 2029 um 75 Prozent ausgeweitet und ein möglichst hoher Grad an Selbstversorgung erreicht werden soll. Derzeit werden auf 421.000 Hektar Zuckerrohr angebaut (die Hälfte davon unter staatlicher Kontrolle), das entspricht nicht einmal 3 Prozent des Palmölanbaus.
Bild vergrößern
