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Branche kompakt | Japan | Medizintechnik

Markttrends

Japans Alterung treibt den Bedarf an Medizintechnik. Das Land investiert stetig, um die Qualität der Gesundheitsversorgung auf hohem Niveau zu halten und die Effizienz zu steigern.

Von Frank Robaschik | Tokyo

Japan gehört zu den fünf größten Märkten für Medizintechnik weltweit. Je nach Quelle und Definition liegt die Marktgröße bei etwa 25 Milliarden bis 40 Milliarden US-Dollar (US$). Die Importe betrugen 2022 je nach Abgrenzung knapp 12 Milliarden bis mehr als 20 Milliarden US$.

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Leistungsfähige Medizintechnik importiert Japan vor allem aus den USA und Deutschland. Bei Schutzkleidung, Masken und einfacher Medizintechnik ist China der Hauptlieferant. Japan will die Abhängigkeit von Importen reduzieren, daher investieren japanische Firmen in die Entwicklung eigener Technologien und/oder kaufen Know-how ein. Mit innovativen Lösungen in der Medizintechnik will Japan die Herausforderungen im Gesundheitssystem managen. Das schafft auch Chancen für ausländische Anbieter moderner Medizintechnik.

Technik soll Personalmangel ausgleichen

Das Gesundheitswesen wird von zwei großen Herausforderungen getrieben: dem demografischen Wandel und dem zunehmenden Personalmangel. Der Anteil der über 65-Jährigen lag 2022 bei 29 Prozent. Das ist der höchste Wert unter den OECD-Ländern. Bis zum Jahr 2040 soll er auf 35 Prozent zulegen. Gleichzeitig sinkt der Anteil der erwerbstätigen Bevölkerung, was sich auf die Verfügbarkeit von Arbeitskräften in der Gesundheitsversorgung auswirken wird.

Um die Herausforderungen der Zukunft zu stemmen, plant das Land den stärkeren Einsatz fortschrittlicher Medizintechnik, künstlicher Intelligenz (KI) und Robotik. Die Regierung hat dazu bereits mehrere Pläne verabschiedet. Im Mai 2022 änderte die Regierung den bisherigen Masterplan für Medizintechnik aus dem Jahr 2016 (Basic Plan for the Promotion of Research and Development and Dissemination of Medical Devices to Improve the Quality of Medical Care Received by the Public). Dieser soll die Branche in Japan stärken. Neu hinzu kamen 2022 unter anderem die Förderung der Forschung und Entwicklung von Software als Medizinprodukt (Software as a Medical Device, SAMD) und die Versorgungssicherheit bei Medizinprodukten. Per Ende März 2023 waren in Japan insgesamt 211 SAMD zugelassen.

Rang 5

belegte Japan 2022 bei den weltweiten Importen von Medizintechnik.

Moderne Ausrüstung ist gefragt

Das japanische Gesundheitssystem ist bereits sehr ausgefeilt und zielt darauf ab, hohe Qualität zu liefern, ohne die Kosten zu stark steigen zu lassen. Dabei sollen Preiskontrollen und innovative Lösungen helfen.

Die Zahl der Krankenhäuser in Japan sinkt bereits seit 2010. Steigende Gesundheitskosten, fehlendes medizinisches Personal und Bevölkerungsschwund werden in den nächsten Jahren voraussichtlich zu einer weiteren Konsolidierung führen. Viele Investitionen erfolgen eher in die Modernisierung oder Verlagerung bestehender Einrichtungen.

Aktuelle Investitionsvorhaben im Gesundheitssektor in Japan (in Millionen US-Dollar) *⁾

Projekt

Investitionssumme

Bauzeit

Anmerkung

Neues Krankenhaus in Hiroshima

927 bis 1.000

2026-20301.000 Betten; Reorganisation der 8 Krankenhäuser in Hiroshima
Juntendo University International Advanced Medical Center in Saitama

k.A.

bis 2027800 Betten
Neues Krankenhaus in Hyogo

400

2023-2026602 Betten; Integration zweier Krankenhäuser
Funabashi Municipal Medical Center in Chiba

400

2024-2027493 Betten; Abriss und Neubau
Nishinomiya General Medical Center in Hyogo

275

2023-2025552 Betten; Integration zweier Krankenhäuser
Japanese Red Cross Society in Nagano

246

2026-2028535 Betten; Abriss und Neubau
Iwamizawa Municipal General Hospital in Hokkaido

245

2025-2027462 Betten; Integration zweier Krankenhäuser
* 1 US$ = 140,2 Yen im Zeitraum von 1.1.2023 bis 27.11.2023.Quelle: Recherchen von Germany Trade & Invest, 2023

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