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Branchen | Indien | Windenergie

Markthemmnisse

Die Kosten für Windenergieprojekte sind in Indien 2022 weiter gestiegen. Das Stromnetz ist nach wie vor der größte Flaschenhals für die Stromerzeuger.

Von Boris Alex | New Delhi

Landerwerb und Netzzugang weiterhin schwierig

Die indische Windbranche hat mit einer ganzen Reihe von Herausforderungen zu kämpfen. Unter Marktteilnehmern gilt die 2017 eingeführte Projektvergabe im Rahmen von Rückwärtsauktionen statt der bis dahin geltenden festen Einspeisetarife als Hauptgrund für das sinkende Engagement von potenziellen Investoren. Der dadurch ausgelöste Verfall der bezuschlagten Angebotspreise hat dazu geführt, dass Windparks fast nur noch in den windintensiven Regionen in Gujarat und Tamil Nadu rentabel zu betreiben sind. Durch die Konzentration der Projekte auf diese Gebiete sind die Landpreise dort stark gestiegen, was wiederum die Rentabilität der Vorhaben senkt.

Doch nicht nur Land ist knapp in diesen Regionen, sondern auch der Zugang zum Stromverteilungs- und -übertragungsnetz. Da die Einspeisung des Windstroms wegen mangelnder Kapazität zum Teil nicht garantiert werden kann, mussten in der Vergangenheit sogar bereits genehmigte Projekte, für die Abnahmeverträge geschlossen wurden, wieder gestoppt werden. Der geplante Bau von Green Energy Corridors, mit denen dieser Flaschenhals beseitigt werden soll, kommt langsamer voran als geplant.

Gestörte Lieferketten und steigende Rohstoffpreise sorgen für Unsicherheit

Die seit dem Beginn des Ukrainekriegs gestiegenen Preise für Rohstoffe wie Stahl und Zement sowie für Energie drücken zusätzlich auf die Rentabilität der Windprojekte. Hinzu kommen höhere Logistikkosten und Lieferverzögerungen bei Windturbinen sowie Elektrotechnik und Elektronik. Dadurch dürften 2022 die Investitionskosten für Neuvorhaben um 20 bis 30 Prozent über denen im Jahr 2021 liegen, schätzt die Indian Wind Power Association (IWAPA).

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