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Branchen | Russland | Windenergie

Marktorganisation

Windstrom genießt gegenüber konventionellen Energien einen Einspeisevorrang. Der Marktregulator Sowjet Rynka vergibt neue Windkraftprojekte an den günstigsten Anbieter.

Von Hans-Jürgen Wittmann | Moskau

Der Strommarktregulator „NP Sowjet Rynka“ steuert die Einspeisung erneuerbarer Energien in das russische Stromnetz. Derzeit fließt Strom aus Windkraft vor allem in den Großhandelsmarkt. Das „Zentrale Einheitliche Energiesystem“ deckt derzeit nur rund ein Drittel des russischen Territoriums ab. Russlands größter Stromnetzbetreiber, Rosseti, kündigte an, die Leistungskapazität seiner Netze bis 2024 um fast das 20-fache auf 3,8 Gigawatt ausbauen zu wollen - ein für den kurzen Zeitraum sehr ehrgeiziges Ziel.

Windenergie billiger als Kohleverstromung

Die Erzeugung von Strom aus Windkraft ist mittlerweile günstiger als die Verfeuerung von Kohle und wird mittelfristig auch billiger sein als Strom aus Erdgas. Bereits ab 2030 könnte die Netzparität mit konventionellen Energien erreicht werden, schätzt der Sonderbeauftragte für die Beziehungen zu internationalen Organisationen und langjähriger Rosnano-Chef, Anatoli Tschubajs. Danach soll mit der langjährigen Praxis der Querfinanzierung erneuerbarer Energien sowie der Basisrendite von 12 Prozent für Investoren zu Lasten der Endkunden, die erhöhte Gebühren für grüne Kapazitäten entrichten müssen, Schluss sein. Bis 2040 fließen noch 21 Milliarden Euro an Subventionen im Rahmen der Verträge zur Bereitstellung von Kapazitäten (DPM VIE).

Die Strompreise kletterten im Jahr 2020 mit 2.540 Rubel (30,70 Euro, Jahresdurchschnittskurs der EZB: 1 Euro=82.72 Rubel) pro Megawattstunde auf einen Höchstwert in den letzten fünf Jahren. Im Jahr 2021 befeuert der wirtschaftliche Aufschwung nach dem coronabedingten Einbruch im Vorjahr den weiteren Anstieg der Strompreise. Um die Preisrallye abzufedern, erteilt der Strommarktregulator bei Ausschreibungen zum Bau neuer Windkraftanlagen demjenigen Anbieter mit den geringsten Kosten pro Megawattstunde den Zuschlag.

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