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Branchen | Südafrika | Automobilsektor

Markttrends

Der Automobilbau ist für Südafrika eine Schlüsselbranche. Ein Masterplan gibt die Richtung bis 2035 vor, muss aber wohl mit Blick auf Elektroautos überarbeitet werden.

Von Marcus Knupp | Berlin

Verkaufszahlen steigen 2022

Die Markterholung geht 2022 weiter. Allerdings hat der Einbruch von Produktion und Absatz während der Coronakrise die südafrikanische Automobilindustrie in ihren Expansionsplänen ein gutes Stück zurückgeworfen. Für das gesamte Jahr 2022 rechnet der Automobilverband NAAMSA (The Automotive Business Council, früher: National Association of Automobile Manufacturers of South Africa) mit dem Verkauf von circa 505.000 Fahrzeugen. Das sind immer noch weniger als im Vor-Coronajahr 2019, als rund 537.000 Autos Abnehmer fanden.

Im Gegensatz zu einigen europäischen Märkten, auf denen sich die Marktanteile unterschiedlicher Antriebsarten im Aufschwung zugunsten elektrischer Antriebe verschoben haben, bleiben in Südafrika dieselben Fahrzeugkategorien und Modelle dominant. Ihre Stellung leicht verbesserten unter anderem der japanische Hersteller Suzuki mit günstigen Kleinwagen aus indischer Fertigung sowie Anbieter aus China. Mit der Marke Haval des Herstellers Great Wall schaffte es 2021 erstmals ein chinesischer Anbieter unter die Top Ten der meistverkauften Autos in Südafrika zu kommen. Mit der Rückkehr von Chery auf den Markt hat sich in der 2. Jahreshälfte 2022 ein weiterer chinesischer Hersteller in die Liste der zehn Marktführer eingereiht.

Untersuchungen der ABSA-Bank zu den Markenpräferenzen von Neuwagenkunden in Südafrika spiegeln die Verschiebungen. Marken aus Europa und den USA verlieren in der Erhebung 2022 acht Prozentpunkte. Anbieter preiswerter Fahrzeuge aus Asien, vor allem japanische und koreanische Marken, gewinnen in der Käufergunst. Und einen Anstieg gibt es auch - wenn auch auf noch niedrigem Niveau - bei Autos indischer und chinesischer Marken.

Stellung im weltweiten Produktionsverbund behauptet

Als Produktionsstandort behauptete sich Südafrika 2021 im weltweiten Vergleich mit etwas über 499.000 Einheiten gut. Das Land hatte einen Anteil von 0,62 Prozent an der globalen Produktion von Straßenfahrzeugen (2020: 0,58 Prozent) und verbesserte sich damit um einen Platz auf Rang 21. Der 2018 beschlossene South African Automotive Masterplan (SAAM) setzt das Ziel, den Produktionsanteil bis 2035 auf 1 Prozent zu erhöhen. Das würde nach derzeitigen Berechnungen rund 1,39 Millionen Fahrzeugen entsprechen, also mehr als einer Verdoppelung.

Zusammen beschäftigten Hersteller und Zulieferer 2021 über 109.000 Arbeitskräfte. Das waren 2,7 Prozent mehr als im Vorjahr. Fahrzeuge, Kfz-Teile und Komponenten hatten einen Anteil von 17,3 Prozent an der Wertschöpfung des produzierenden Gewerbes und trugen 2021 rund 4,3 Prozent zum südafrikanischen Bruttoinlandsprodukt (BIP) bei (2020: 4,1 Prozent).


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