Dieser Inhalt ist relevant für:
SchwedenCoronavirus / Schiffsverkehr, Häfen / Luftverkehr, Flughäfen
Branchen
Schweden | Coronakrise
Schweden hat als erstes skandinavisches Land zur Bewältigung der Corona-Krise branchenspezifische Hilfen in Aussicht gestellt.
23.03.2020
Von Michał Woźniak | Stockholm
Ein Teil der etwa 20 Fluggesellschaften, die in Schweden ihren Hauptsitz oder ihr Haupttätigkeitsfeld haben, durchlebt derzeit finanzielle Schwierigkeiten. Schuld sind Flugstreichungen bedingt durch die Corona-Reiseverbote. Das Finanz- und das Infrastrukturministerium betonen jedoch: „Die Luftfahrt ist derzeit unabdingbar für die Aufrechterhaltung eines funktionierenden Transports im ganzen Land. Sie ist wichtig für schwedische Unternehmen, aber auch im Hinblick auf die Krisenbekämpfung sowie Spezialtransporte“.
Um die Branche zu unterstützen, will die Regierung etwa 450 Millionen Euro zur Absicherung von Krediten bereitstellen, die bei kommerziellen Banken neu aufgenommen werden. Verwaltet werden die Mittel vom Schwedischen Nationalen Schuldenbüro (Riksgälden). Mehr als 135 Millionen Euro sind bereits für ein gemeinsam mit Dänemark vereinbartes Rettungspaket für die Fluglinie SAS verplant. Dieses soll nach Bedarf aufgestockt werden können.
Um auch den vor allem durch weltweite Produktionsstopps gebeutelten Reedereien unter die Arme zu greifen, ist die Aufstockung der Mittel für Kreditgarantien der Schwedischen Agentur für Exportkredite EKN vorgesehen. Sie soll etwa 4,5 Milliarden Euro zusätzlich erhalten, um schwedischen Reedereien bei der Sicherung ihrer Liquidität zu helfen.
In beiden Fällen wird auf die Absicherungen eine Gebühr erhoben, die das Ausfallrisiko und den Administrationsaufwand der öffentlichen Hand finanzieren soll.