Branchen | Russland | Bauwirtschaft
Zulieferprodukte: Sanitärprodukte
Die Nachfrage nach Sanitärtechnik verharrt in Russland 2021 auf Vorjahresniveau. Der Konkurrenzkampf wird härter. Deutsche Lieferanten fokussieren sich auf das Premiumsegment.
26.05.2021
Von Hans-Jürgen Wittmann | Moskau
Absatz von Sanitärtechnik erholt sich zögerlich
Der Markt für Sanitäreinrichtungen wird 2021 in etwa das Vorjahresniveau erreichen, schätzt Simon Reimers, Russland-Chef des deutschen Sanitärtechnikproduzenten Duravit. Das Nachfrageverhalten verändert sich. Bei der jüngeren Generation geht der Trend zu einem minimalistischen und schlichten Stil. Im Jahr 2020 legten die Verkäufe von Sanitärtechnik im Vergleich zum Vorjahr leicht um etwa 0,5 Prozent zu.
Gute Wachstumsperspektiven bieten Badezimmermöbel. Bis 2025 wird das Marktvolumen jährlich um bis zu 4,5 Prozent steigen und 1,9 Millionen Stück erreichen, schätzen Marktforscher von BusinessStat. Im Jahr 2020 verzeichneten die Verkäufe mit 1,6 Millionen Stück ein Plus von 20 Prozent.
Der Markt für Acrylbadewannen wird dagegen erst 2022 zum Wachstum zurückkehren, schätzt Indexbox Russia. Die Verkaufsmenge sank 2021 im Vergleich zum Vorjahr um etwa 3,6 Prozent, die Produktion um rund 2 Prozent.
Der Absatz von Rohrleitungs-, Absperr- und Regelarmaturen dürfte das Vorkrisenniveau 2022 wieder erreichen. Im Jahr 2020 gingen die Verkäufe zurück. Der Anteil von Importen am Markt für Absperr- und Regelventile liegt bei etwa 50 Prozent. Dabei dominieren Lieferanten aus China, Deutschland und Italien.
Einheimische Hersteller holen bei der Qualität auf
Russische Hersteller von Sanitärtechnik können mit günstigeren lokalen Produktionskosten punkten und steigern kontinuierlich ihre Qualität. Insbesondere im Billigpreissegment stellen russische Unternehmen mittlerweile ernsthafte Wettbewerber für internationale Anbieter dar.
Im mittleren und hohen Preissegment dominieren hingegen ausländische Lieferanten, meist aus Italien oder Deutschland wie Villeroy & Boch, Grohe, Geberit oder Duravit. Ein gutes Absatzpotenzial besteht bei Wohnungen im Business- und Premiumbereich, die bereits mit Sanitärkeramik vorausgestattet werden.