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Die EU-Drittstaatenprogramme sind die Finanzierungsinstrumente der Europäischen Union in Ländern außerhalb der EU. Die EU-Mittel sollen die außenpolitischen Ziele der Union effektiver unterstützen.
Ende 2011 verkündete die EU als Grundlage für ihre entwicklungspolitische Neuausrichtung die "Agenda für den Wandel" (Agenda for Change). Diese umfasst folgende Schwerpunkte: Höhere Effektivität, Leistungsanreize, die Abkehr von der generellen Förderung zur Auswahl von Schwerpunktsektoren in den begünstigten Ländern sowie die Vereinbarkeit mit den Millenniumsentwicklungszielen der Vereinten Nationen (MDGs).
Um diese Ziele zu erreichen, wurde durch Reformen in einigen Bereichen mehr Flexibilität geschaffen. Ermöglicht wurden bereits in der Laufzeit des Finanzrahmens 2007 bis 2013 eine teilweise erweiterte Teilnahmeberechtigung (auch für Akteure der Zivilgesellschaft), diversifizierte Finanzierungsmöglichkeiten wie Verwaltungs-Twinning, die Gewährung von Sektor- und Budgethilfen und Poolfinanzierung mit anderen Gebern sowie eine Öffnung der Verfahren (z.B. Möglichkeiten der Kofinanzierung).
Die Agenda for Change prägt als Rahmenwerk wesentlich die Ausgestaltung der neuen Entwicklungsprogramme für den Finanzrahmen 2014 bis 2020. Die Laufzeit der Programme entspricht jeweils den siebenjährigen Finanzplanungen.
Die EU-Außenhilfe umfasst folgende Programme:
EU-Beitrittskandidaten
Das Instrument für Heranführungshilfe (Instrument for Pre-Accession, IPA) besteht seit 2007 und fördert die Kandidatenländer auf ihrem Weg zum möglichen EU-Beitritt. Das Nachfolgeinstrument für die Periode 2014 bis 2020 heißt IPA II.
Südliche und östliche Nachbarn der EU
Das Europäische Nachbarschafts- und Partnerschaftsinstrument (ENPI) wurde 2014 von dem Nachfolgeinstrument Europäisches Nachbarschaftsinstrument (ENI) abgelöst. Dies richtet sich wie ENPI an insgesamt 16 Empfängerländer des südlichen Mittelmeerraumes und der osteuropäischen Nachbarschaft der EU.
Entwicklungs- und Schwellenländer
Das Instrument für Entwicklungszusammenarbeit (EZI) richtet sich auf die Entwicklungsländer in Asien, Zentralasien und Lateinamerika, im Nahen und Mittleren Osten sowie auf Südafrika. Das Instrument wird in der Förderperiode 2014-2020 weitergeführt. Die EZI-Verordnung umfasst auch thematische Programme, die horizontal für alle Weltregionen anwendbar sind.
AKP Staaten
Der 10. Europäische Entwicklungsfond (EEF) mit einer Laufzeit von 2008 bis 2013 unterstützt 78 Staaten in Afrika, in der Karibik und im Pazifik zuzüglich überseeischer Länder und Gebiete. Der seit 2014 laufende 11. EEF unterstützt 79 Staaten in den oben genannten Regionen.
Schwellenländer und Industrienationen
Für Kooperationsprojekte mit fortgeschrittenen Entwicklungsländern und mit Industrienationen gibt es im Finanzierungszeitraum 2014-2020 das Partnerschaftsinstrument (PI). Es ist eine Weiterentwicklung des Instrumentes für Wirtschaftliche Zusammenarbeit (ICI). Das PI kann um alle Staaten erweitert werden, die nicht in die Förderung der o.g. geografischen Außenhilfeinstrumente fallen.
Thematische Programme
Die geographischen Programme werden durch thematische Instrumente ergänzt. Diese decken Sektoren ab, die bei der Entwicklungszusammenarbeit wie auch der EU-Außenpolitik besonders im Vordergrund stehen. Sie sind entweder Bestandteil der EZI-Verordnung oder basieren auf eigenständigen Verordnungen mit eigenen Budgetlinien.
Übersicht der EU-Drittstaatenprogramme von 2014 bis 2020
Erläuterung Abkürzungen Grafik
EZI thematisch: PAP - Pan-Afrikanisches Programm, CSO-LA - Instrument für Organisationen der Zivilgesellschaft und lokale Behörden, GPGC - Instrument für globale öffentliche Güter und Herausforderungen
Horizontale Programme: INSC - Instrument für die Zusammenarbeit im Bereich der nuklearen Sicherheit, IfSP - Instrument für Stabilität und Frieden, EIDHR - Europäisches Instrument für Demokratie und Menschenrechte
Die EU-Außenhilfeprogramme auf einen Blick finden Sie auf der
Die EU-Außenhilfeprogramme je Förderregion:
IPA (2007-2013)
Region | Empfängerländer |
Offizielle Kandidatenstaaten | Island,Mazedonien, Montenegro, Serbien, Türkei, Kroatien (bis zur vollen EU-Mitgliedschaft im Juli 2013) |
Potentielle Kandidatenstaaten | Albanien, Bosnien und Herzegowina, Kosovo |
IPA II (2014-2020)
Region | Partnerländer |
Westliche Balkanregion, Türkei | Albanien, Nordmazedonien, Montenegro, Serbien, Türkei, Bosnien und Herzegowina, Kosovo |
ENPI (2007-2013)
Region | Empfängerländer |
Östliche Nachbarschaft | Armenien, Aserbaidschan, Belarus, Georgien, Moldau, Russland, Ukraine |
Südlicher Mittelmeerraum | Ägypten, Algerien, Israel, Jordanien, Libanon, Libyen, Marokko, Palästinensische Gebiete, Syrien, Tunesien |
ENI (2014-2020)
Region | Empfängerländer |
Östliche Nachbarschaft | Armenien, Aserbaidschan, Belarus, Georgien, Moldau, Ukraine |
Südlicher Mittelmeerraum | Ägypten, Algerien, Israel, Jordanien, Libanon, Libyen, Marokko, Palästinensische Gebiete, Syrien, Tunesien |
EZI (2007-2013)
Region | Empfängerländer |
Asien | Afghanistan, Bangladesch, Burma, Bhutan, China, Indien, Indonesien, Kambodscha, Demokratische Volksrepublik Korea, Laos, Malaysia, Malediven, Mongolei, Nepal, Pakistan, Philippinen, Singapur, Sri Lanka, Thailand, Vietnam |
Naher und Mittlerer Osten | Iran, Irak, Jemen, Oman, Saudi-Arabien |
Lateinamerika | Argentinien, Bolivien, Brasilien, Chile, Kolumbien, Costa Rica, Kuba, Ecuador, El Salvador, Guatemala, Honduras, Mexiko, Nicaragua, Panama, Paraguay, Peru, Uruguay, Venezuela |
Gemeinschaft Unabhängiger Staaten | Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan, Turkmenistan, Usbekistan |
Afrika | Südafrika |
EZI (2014-2020)
BILATERALE FÖRDERUNG: 27 Partnerländer | |
Region | Empfängerländer |
Asien | Afghanistan, Bangladesch, Bhutan, Kambodscha, Laos, Mongolei, Myanmar, Nepal, Pakistan, Philippinen, Sri Lanka, Vietnam |
Naher und Mittlerer Osten | Irak, Jemen |
Lateinamerika | Bolivien, Kuba, El Salvador, Guatemala, Honduras, Nicaragua, Paraguay |
Gemeinschaft Unabhängiger Staaten | Kirgisistan, Tadschikistan, Turkmenistan, Usbekistan |
Afrika | Südafrika |
REGIONALE FÖRDERUNG: 46 Partnerländer | |
Region | Empfängerländer |
Asien | Afghanistan, Bangladesch, Bhutan, China, Indien, Indonesien, Kambodscha, Demokratische Volksrepublik Korea, Laos, Malaysia, Malediven, Mongolei, Myanmar, Nepal, Pakistan, Philippinen, Sri Lanka, Thailand, Vietnam |
Naher und Mittlerer Osten | Iran, Irak, Jemen |
Lateinamerika | Argentinien, Bolivien, Brasilien, Chile, Costa Rica, Kolumbien, Kuba, Ecuador, El Salvador, Guatemala, Honduras, Mexico, Nicaragua, Panama, Paraguay, Peru, Uruguay, Venezuela |
Gemeinschaft Unabhängiger Staaten | Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan, Turkmenistan, Usbekistan |
Afrika | Südafrika |
Das künftige EZI umfasst auch zwei thematische Programme zur Behandlung länderübergreifender Probleme:
Zusammenfassungen der EU-Gesetzgebung (EZI Verordnung)
10. EEF (2008 bis 2013)
Region | Empfängerländer (77), zuzüglich Überseeische Länder und Gebiete sowie Südafrika |
AKP-Staaten (Afrika, Karibik, Pazifik) | Afrika: Äquatorialguinea, Äthiopien, Angola, Benin, Botsuana, Burkina Faso, Burundi, Côte d'Ivoire, Dschibuti, Eritrea, Gabun, Gambia, Ghana, Guinea, Guinea-Bissau, Kamerun, Kap Verde, Kenia, Komoren, Republik Kongo (Brazzaville), Demokratische Republik Kongo (Kinshasa), Lesotho, Liberia, Madagaskar, Malawi, Mali, Mauretanien, Mauritius, Mosambik, Namibia, Niger, Nigeria, Ruanda, São Tomé und Príncipe, Senegal, Seychellen, Sierra Leone, Somalia, Sudan, Swasiland, Sambia, Simbabwe, Tansania, Tschad, Togo, Uganda, Zentralafrikanische Republik. Der EEF umfasst zusätzlich die regionale Förderung der Republik Südafrika, deren bilaterale Förderung über den EZI läuft. Karibik: Antigua und Barbuda, Bahamas, Barbados, Belize, Dominica, Dominikanische Republik, Grenada, Guyana, Haiti, Jamaika, St. Kitts und Navis, St. Lucia, St. Vincent und die Grenadinen, Suriname, Trinidad und Tobago Pazifik: Cookinseln, Fidschi, Kiribati, Marshallinseln, Mikronesien, Nauru, Niue, Palau, Papua-Neuguinea, Salomonen, Samoa, Timor-Leste, Tonga, Tuvalu, Vanuatu |
11. EEF (2014 bis 2020)
Region | Empfängerländer (78), zuzüglich Überseeische Länder und Gebiete sowie Südafrika |
AKP-Staaten (Afrika, Karibik, Pazifik) | Afrika: Äquatorialguinea, Äthiopien, Angola, Benin, Botsuana, Burkina Faso, Burundi, Côte d'Ivoire, Dschibuti, Eritrea, Gabun, Gambia, Ghana, Guinea, Guinea-Bissau, Kamerun, Kap Verde, Kenia, Komoren, Republik Kongo (Brazzaville), Demokratische Republik Kongo (Kinshasa), Lesotho, Liberia, Madagaskar, Malawi, Mali, Mauretanien, Mauritius, Mosambik, Namibia, Niger, Nigeria, Ruanda, São Tomé und Príncipe, Senegal, Seychellen, Sierra Leone, Somalia, Sudan, Südsudan, Swasiland, Sambia, Simbabwe, Tansania, Tschad, Togo, Uganda, Zentralafrikanische Republik. Der EEF umfasst zusätzlich die regionale Förderung der Republik Südafrika, deren bilaterale Förderung über den EZI läuft. Karibik: Antigua und Barbuda, Bahamas, Barbados, Belize, Dominica, Dominikanische Republik, Grenada, Guyana, Haiti, Jamaika, St. Kitts und Navis, St. Lucia, St. Vincent und die Grenadinen, Suriname, Trinidad und Tobago Pazifik: Cookinseln, Fidschi, Kiribati, Marshallinseln, Mikronesien, Nauru, Niue, Palau, Papua-Neuguinea, Salomonen, Samoa, Timor-Leste, Tonga, Tuvalu, Vanuatu |
ICI und ICI+ (2007-2013)
Region | Empfängerländer |
Asien | Brunei, Hongkong, Japan, Korea (Rep.), Macau, Singapur, Taiwan |
Golfstaaten | Bahrain, Katar, Kuwait, Oman, Saudi-Arabien, Vereinigte Arabische Emirate |
Nordamerika | Kanada, USA |
Ozeanien | Australien, Neuseeland |
PI (2014-2020)
Region | Empfängerländer |
Asien | Brunei, Hongkong, Japan, Korea (Rep.), Macau, Singapur, Taiwan |
Golfstaaten | Bahrain, Katar, Kuwait, Oman, Saudi-Arabien, Vereinigte Arabische Emirate |
Nordamerika | Kanada, USA |
Ozeanien | Australien, Neuseeland |
Weitere | Staaten, die künftig keine bilateralen EZ-Mittel aus dem EZI mehr erhalten; Grundsätzlich Öffnung für alle Länder möglich |
Thematische Programme der EU-Außenhilfen
Neben den geografisch ausgerichteten EU-Außenhilfen sowie den thematischen Programmen unter dem EZI gibt es noch weitere thematische Programme mit eigenständigen Budgetlinien.
Zehn thematische Programme 2007 bis 2013 | |
EZI | In die Menschen investieren (EZI) |
Umweltschutz und nachhaltige Bewirtschaftung natürlicher Ressourcen, einschließlich Energie (EZI) | |
Nichtstaatliche Akteure und lokale Behörden im Entwicklungsprozess (EZI) | |
Ernährungssicherheit (EZI) | |
Migration- und Asylpolitik (EZI | |
Eigenständige Verordnungen mit eigenen Budgetlinien | Europäisches Instrument für Demokratie und Menschenrechte |
Instrument für Stabilität | |
Instrument für Zusammenarbeit im Bereich nukleare Sicherheit | |
Instrument für Makrofinanzhilfen | |
Instrument für Humanitäre Hilfe |
Sechs thematische Programme 2014 bis 2020 | |
EZI | Instrument für globale öffentliche Güter und Herausforderungen (EZI) |
Instrument für nicht-staatliche Akteure und lokale Behörden (EZI) | |
Pan-Afrikanisches Programm (EZI) | |
Eigenständige Verordnungen mit eigenen Budgetlinien | Instrument für Zusammenarbeit im Bereich der Nuklearen Sicherheit |
Instrument für Stabilität und Frieden (Instrument for Stability and Peace,IfSP) | |
Das Europäische Instrument für Menschenreche und Entwicklung (European Instrument for Democracy and Human Rights, EIDHR) |
Informationen zu thematischen Programmen ab 2014 außerhalb von EZI