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Japan will den Energiespeicher Ammoniak in Indonesien produzieren
Mitsubishi plant die Produktion von Ammoniak mittels Erdgas auf Sulawesi. Es soll als emissionsfreier Brennstoff in japanischen Kraftwerken zum Einsatz kommen.
06.04.2021
Von Frank Malerius | Jakarta
Mitsubishi hat gemeinsam mit der Japan Oil, Gas and Metals National Corporation (JOGMEC), dem indonesischen Bandung Institute of Technology (ITB) und dem indonesischen Ammoniakproduzenten Panca Amara Utama (PAU) ein Memorandum of Understanding (MoU) unterzeichnet. Es beinhaltet die Produktion von Ammoniak durch Kohlenstoff-Abscheidung und -Speicherung.
Demnach will Mitsubishi mit PAU in dessen Anlage in Zentralsulawesi Ammoniak produzieren lassen, das als emissionsfreier Brennstoff etwa in Kohlekraftwerken in Japan zum Einsatz kommen soll. Es handelt sich dabei um "blaues" Ammoniak, das unter Einsatz von Erdgas gewonnen wird. Indonesien verfügt über große Mengen an Erdgas, es ist eines der wichtigsten Exportgüter. Allerdings gibt es nur geringe Weiterverarbeitungskapazitäten, etwa für dessen Umwandlung in das im Archipel zum Kochen benötigte Flüssigerdgas. Ammoniak wird vor allem für die Produktion von Düngemitteln benötigt, bei denen Indonesien stark auf Importe angewiesen ist. Es lässt sich auch in Wasserstoff umwandeln.
Kein überschüssiger Grünstrom
Deutschland sucht in seiner nationalen Wasserstoffstrategie weltweit nach Standorten, um den Energiespeicher Wasserstoff aus regenerativen Quellen produzieren zu lassen ("grüner Wasserstoff"). Indonesien gilt nicht als geeignet, denn dort ist die regenerative Stromerzeugung nur schwach ausgebaut. Es handelt sich dabei vor allem um Wasserkraft, Geothermie und Biomasse.