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Branchen | Jordanien | Tourismus

Jordanien will mehr Touristen ins Land holen

2025 sollen wieder so viele Gäste aus dem Ausland das Königreich besuchen wie vor der Coronapandemie. Die jordanische Regierung plant dafür gezielte Maßnahmen.

Von Friedrich Henle | Berlin

Am 27. Dezember 2021 hat das jordanische Tourismusministerium eine neue Strategie für den Zeitraum 2021 bis 2025 veröffentlicht. Damit soll sich der für das Land so wichtige Wirtschaftssektor wieder erholen.

Die Strategie hält folgende Kennzahlen als Ziele fest:

  • Touristenzahlen bis 2025 über das Niveau von 2019 steigern
  • Einnahmen im Jahr 2024 auf dem Niveau von 2019 erzielen
  • Beschäftigung bis 2023 wieder auf das Niveau von 2019 heben

Besucherzahlen steigen seit 2021 wieder

Wie in anderen Tourismusdestinationen weltweit hat die Coronapandemie in Jordanien zu einem Einbruch der Zahlen geführt. 2020 besuchten nur 1,2 Millionen Gäste das Land, weniger als ein Viertel des Vorjahreswerts. Mehr Inlandstouristen konnten diesen Verlust nur ansatzweise kompensieren. Entlassungen waren die Folge. Seit Mitte 2021 steigen die Besucherzahlen wieder. Neue Covid-19-Virusvarianten wie Omikron sorgen aber weiterhin für eine fragile Entwicklung.



Hinterlegt ist die neue Tourismusstrategie (Jordan National Tourism Strategy 2021 - 2025) mit Maßnahmen in verschiedenen Bereichen. Im Bereich "Produkte" sollen neben den kulturellen Attraktionen auch der Wellness- und der medizinische Tourismus weiterentwickelt werden. Im Bereich "Human Resources" steht die Aus- und Weiterbildung im Vordergrund. Dies soll die Beschäftigungsmöglichkeiten lokaler Arbeitskräfte verbessern.

Mehr Flüge aus Europa

Die Regierung will zudem das Tourismusmarketing ausbauen. Sie wirbt dafür auch bei Billigfluglinien, neue Routen nach Jordanien anzubieten. Ein Erfolg konnte hier bereits mit Wizz Air erzielt werden. Die ungarische Gesellschaft fliegt nun seit Dezember 2021 nach Jordanien - von Budapest, Bukarest, Mailand, Rom und Wien aus. Auch die irische Ryanair hat Flüge von zwei deutschen und rund einem Dutzend europäischer Städte nach Jordanien im Programm. Angesteuert werden die Hauptstadt Amman und die Tauchdestination Akaba am Roten Meer. Das Potenzial für mehr Touristen aus Europa scheint gegeben - macht diese Gruppe bisher doch nur einen kleinen Teil der Brancheneinnahmen aus.

Quellen der ausländischen Tourismuseinnahmen in Jordanien 2021 (Anteile in Prozent)

Quelle

Anteil

Jordanische Expats

41,7

Arabische Staaten (ohne Golfstaaten)

28,2

Golfstaaten *)

15,0

Europa

6,7

USA

2,8

Sonstige

5,6

*) Bahrain, Katar, Kuwait, Oman, Saudi-Arabien, Vereinigte Arabische EmirateQuelle: Central Bank of Jordan

Weiterhin sollen gezielte Reformen Hindernisse für die Tourismusentwicklung aus dem Weg räumen. Dazu gehören eine einfachere Visumsvergabe (eVisa) und Investitionserleichterungen für Unternehmen. Schließlich sind Investitionen in den Erhalt der 15 wichtigsten Kulturstätten vorgesehen.

Die neue Tourismusstrategie nimmt auch Bezug zum Nationalen Aktionsplan "Grünes Wachstum" für den Zeitraum 2021 bis 2025. Dieser beziffert die notwendigen Investitionen in der Branche auf insgesamt 172 Millionen US-Dollar. Die Regierung setzt darauf, dass sich auch private Investoren und Geberorganisationen an den geplanten Vorhaben finanziell beteiligen.

Neue Projekte am Roten und am Toten Meer geplant

Trotz Coronapandemie sehen Unternehmen das Potenzial im jordanischen Tourismussektor und kündigen neue Projekte an. So könnte das seit mehreren Jahren geplante Kreuzfahrtterminal am Golf von Akaba nun tatsächlich kommen. Die staatliche Aqaba Development Corporation unterzeichnete zu diesem Bauvorhaben mit Abu Dhabi Ports im September 2021 eine Absichtserklärung. Im Dezember 2021 verständigten sich die Jordan Free and Development Zones Group und die Mayfair Real Estate Development Company auf ein neues Tourismusvorhaben am Toten Meer.

2019 trug die Tourismusbranche noch 13 Prozent zur Entstehung des Bruttoinlandsprodukts bei. Sie beeinflusst damit die wirtschaftliche Entwicklung Jordaniens stark.

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