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Wirtschaftsumfeld | Norwegen | Geldpolitik

Norwegen verabschiedet sich vom Nullzins

Angesichts der steigenden Inflation hebt die norwegische Zentralbank den Leitzins wieder über die Marke von null Prozent.

Von Michał Woźniak | Stockholm

"Die sich normalisierende Wirtschaft legt nahe, dass es angemessen ist, mit einer allmählichen Normalisierung des Leitzinses zu beginnen", begründete Bankenchef Øystein Olsen die Entscheidung vom 23. September 2021. Die im Rahmen der Pandemiebekämpfung auf null Prozent herabgesetzte Zinsrate soll über die nächsten vier Jahre kontinuierlich wachsen.

Das derzeitige Niveau von 0,25 Prozent soll voraussichtlich noch im Dezember 2021 verdoppelt werden und in der 2. Jahreshälfte 2022 die 1-Prozent-Marke übersteigen. Danach will die Norges Bank das Tempo verlangsamen: Nach ihrer aktuellen Projektion wird der Leitzins Ende 2024 zwischen 1,6 und 1,7 Prozent liegen.

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In einer Pressmitteilung weist die Bank darauf hin, dass angesichts der hohen Impfquote und der schnellen Wirtschaftserholung nun wieder das Inflationsziel von 2 Prozent in den Vordergrund rückt.

Die seit den Frühjahrslockerungen gute Konsumentwicklung dürfte davon nicht allzu stark beeinträchtigt werden. Anders die Entwicklung im Wohnungsbau. Laut Prognosen des Branchenverbandes BNL sollte dieses Jahr der seit 2017 andauernde Abwärtstrend zumindest zeitweise durchbrochen werden. Die Baustarts brachen jedoch bereits im Sommer 2021 ein: Das Juli-Ergebnis war das schlechteste seit 2011.

Trotz Antikrisenmaßnahmen blieb die Aufholjagd der Unternehmen bei Investitionen bislang eher verhalten. Insofern dürfte die Zinserhöhung kaum helfen.

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