Sie sind ein ausländisches Unternehmen, das in Deutschland investieren möchte?

Branchen | Schweden | Maschinenbau

Branchenstruktur

Nahezu 3.000 Unternehmen produzieren in Schweden Maschinen und Anlagen - hauptsächlich für Exportmärkte. Ausländische Zulieferungen spielen eine große Rolle.

Von Michał Woźniak | Stockholm

Breites Feld mit hohem Zulieferbedarf

Dem traditionsreichen Maschinen- und Anlagenbau in Schweden gehörten 2020 laut SCB über 2.760 Unternehmen an. Ähnlich der gesamten Unternehmensstruktur zählten dazu vor allem Klein- und Kleinstunternehmen. Solche mit weniger als 50 Angestellten machten über 92 Prozent aus, nur 120 hatten eine dreistellige Beschäftigtenzahl.

Produktion in den wichtigsten Maschinenbausparten Schwedens (in Millionen Euro, Veränderung und Marktanteil in Prozent)

Sparte (KN)

2019 1)

Veränderung 2019/2018 2)

Marktanteil

Kolbenverbrennungsmotoren mit Selbstzündung (8408)

2.865

-2,2

16,9

Gabelstapler (8427)

1.148

3,7

6,8

Turbo-Strahltriebwerke, Turbo-Propellertriebwerke und andere Gasturbinen (8411)

1.131

10,6

6,7

Geräte zum Behandeln von Stoffen durch auf einer Temperaturänderung beruhende Vorgänge (8419)

1.092

6,3

6,4

Teile Maschinen zum Heben und zur Erdarbeiten (8431)

1.022

2,0

6,0

Kühl- und Gefrierschränke (8418)

872

19,2

5,1

Sonstige

8.832

4,6

52,1

1) Umrechnung nach Jahresdurchschnittskurs 2019 der EZB, 1 Euro = 10,5891 skr; 2) auf Basis LandeswährungQuelle: Schwedisches Statistikamt SCB

Mit einer Exportquote jenseits von 80 Prozent generiert die Branche nahezu ein Sechstel aller schwedischen Ausfuhrumsätze. Den Kampf um die Krone des wichtigsten Abnehmerlandes machen Norwegen und die USA meist unter sich aus - mit jeweils etwa 10 Prozent Anteil. In die Europäische Union (EU) geht knapp die Hälfte der schwedischen Maschinenexporte, davon etwa ein Fünftel nach Deutschland.

Dafür profitieren deutsche Anbieter mehr als alle anderen vom hohen Bedarf an ausländischen Zulieferungen. Bis zum Pandemieausbruch stieg der schwedische Maschinen- und -Teilebedarf dynamisch - zwischen 2015 und 2019 um nahezu 30 Prozent. Im Jahr 2020 fiel er um etwa 6,5 Prozent auf knapp unter 17 Milliarden Euro. Davon floss etwa ein Viertel nach Deutschland. Hauptkonkurrent Niederlande verkaufte um knapp die Hälfte weniger ans nordische Königreich. China, Italien und Dänemark folgten mit jeweils etwa 5 bis 6 Prozent Importanteil.

Schwedische Maschinenimporte (nach SITC; in Millionen Euro 1))

2018

2019

2020

Maschinenimporte gesamt (7)

14.800

15.026

13.843

Pumpen, Ventilatoren, Zentrifugen (743)

1.470

1.517

1.501

Einrichtungen zum Heizen und Kühlen (741)

1.177

1.203

1.183

Kolbenverbrennungsmotoren (713)

1.511

1.389

1.132

Hebe- und Fördervorrichtungen (744)

1.165

1.130

1.066

andere Maschinen für besondere Zwecke (728)

1.024

1.098

1.008

rotierende elektrische Kraftmaschinen (716)

658

816

944

Erd-, Bau-, Bergbaumaschinen (723)

1.159

1.120

940

Wellen, Kurbeln (748)

871

894

755

Armaturen (747)

758

794

722

Flüssigkeitspumpen, Hebewerke für Flüssigkeiten (742)

763

760

703

landwirtschaftliche Maschinen (721)

699

659

679

andere nichtelektrische Maschinen (745)

674

650

679

andere Kraftmaschinen (718)

461

705

491

Motoren und Kraftmaschinen (714)

465

486

438

Wälzlager (746)

407

362

292

sonstige 2)

1.536

1.443

1.310

1) Umrechnung nach dem jeweiligen Jahresdurchnittskurs der EZB; 2) unter 300 Millionen EuroQuelle: Schwedisches Statistikamt SCB 2021

Viele branchenübergreifende Maschinenbauer

Ein Alleinstellungsmerkmal des schwedischen Maschinen- und Anlagenbaus unter den nordischen Konkurrenten ist seine Vielfalt und das breite Produktportfolio - es gibt kaum etwas, was es aus schwedischer Produktion nicht gibt. Im Land produzieren dabei nicht nur einheimische Firmen, wie Alfa Laval (Fluid handling, Wärmeübertragung, Separation), Atlas Copco (Kompressoren, Drucklufttechnik, Bau- und Bergbauausrüstungen, Industriewerkzeuge, Montagesysteme), Husqvarna (Forst- und Baumaschinen, Gartengeräte), Sandvik (Industriewerkzeuge, Bau- und Bergbautechnik, Materialtechnik), SKF (Wälzlager, Dichtungen, Schmierung, Mechatronik) oder Tetra Laval (Systeme für Verarbeitung, Verpackung und Vertrieb von Nahrungsmitteln). Trotz der relativ hohen Arbeitskosten entschieden sich auch viele internationale Konzerne für Investitionen in Schweden. Zu den größten gehören ABB (Energie-, Automatisierungstechnik), Rolls-Royce (Schiffstechnik), Toyota Industries Europe (Lagertechnik) und Valmet (Technik für Zellstoff-, Papier- und Energieproduktion).

Bild vergrößern

Dieser Inhalt gehört zu

nach oben
Feedback

Anmeldung

Bitte melden Sie sich auf dieser Seite mit Ihren Zugangsdaten an. Sollten Sie noch kein Benutzerkonto haben, so gelangen Sie über den Button "Neuen Account erstellen" zur kostenlosen Registrierung.