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Special Niederlande Wege aus der Coronakrise

Konjunktur- und Hilfsprogramme

Aufgrund der Konjunkturerholung, die 2021 eingesetzt hat, sind einige Förderprogramme der Regierung im Oktober 2021 ausgelaufen. (Stand: 30. November 2021)

Von Torsten Pauly | Berlin

Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) erhalten Kredite zu günstigen Konditionen im Rahmen der Programme KKC und TOA. Ferner existiert bis Ende 2021 das Programm BMKB-C, um Kredite an KMU abzusichern. Darüber hinaus gilt, dass Mikrokredite von bis zu 50.000 Euro des Anbieters Qredits zu günstigen Bedingungen bis zu sechs Monate gestundet werden. Qredits ermöglicht auch KMU-Darlehen von bis zu 250.000 Euro.

Das in der Coronakrise aufgelegte Growth Facility Scheme besteht noch bis zum 15. Juni 2023. Es ermöglicht öffentliche Garantien, damit KMU leichter Wagniskapital akquirieren können. Auch das GO-Programm sichert Darlehen an Unternehmen ab. Zudem können diese erneut im zwischenzeitlich ausgelaufenen TVL-Programm Zuschüsse zu ihren Fixkosten beantragen, wenn sie coronabedingt Umsatzrückgänge verzeichnen oder erwarten.

Regierung führt Kurzarbeitsprogramm NOW wieder ein

In der Coronakrise wird erneut das spezielle Kurzarbeitsprogramm NOW aufgelegt. Die Regierung hat zudem die Internetseite NLWerktDoor! zur Vermittlung von temporären Arbeitsverhältnissen eingerichtet.

Für Selbstständige in finanziellen Schwierigkeiten existiert das Programm Bbz (Bijstand voor zelfstandigen). Bis Ende September 2021 hatte es zusätzlich die pandemiebedingten Förderinstrumente Tonk und Tozo gegeben.

Alle Förderinstrumente für die Wirtschaft hat die niederländische Regierung auch in englischer Sprache auf ihrer Homepage zusammengefasst. Deutsche Unternehmen, die in den Niederlanden zum Beispiel mit einer Niederlassung oder Tochtergesellschaft registriert sind, haben den gleichen Zugang zu Fördermitteln wie inländische Unternehmen.

Öffentliche Verschuldung steigt an

Das öffentliche Analyseinstitut CPB (Centraal Planbureau) schätzt, dass sich die Ausgaben für Coronahilfsmaßnahmen 2020 auf 96 Milliarden Euro summiert haben. Dies entspräche 12 Prozent der niederländischen Wirtschaftsleistung. Auch für 2021 erwartet CBP Ausgaben in Höhe von 89 Milliarden Euro.

Die Europäische Kommission erwartet, dass die niederländische öffentliche Verschuldung 2021 etwa 58 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) erreichen wird. Noch 2019 war die Quote mit 48,7 Prozent des BIP niedriger als in fast allen anderen Staaten der Eurozone.

Aus der im Juli 2020 beschlossenen Aufbau- und Resilienzfazilität der Europäischen Union erhalten die Niederlande 6 Milliarden Euro.

Die niederländische Impfkampagne

Ende November sind 73 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft. Das Land nutzt dafür alle von der europäischen Arzneimittelagentur EMA zugelassenen Impfstoffe. Die EMA hat ihren Sitz in Amsterdam. Der Hersteller AstraZeneca stellt seinen Coronaimpfstoff in Leiden her. Die Firma Lonza baut in Geleen bis Ende 2021 eine Produktionslinie für den Impfstoff von Moderna auf.

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