Sie sind ein ausländisches Unternehmen, das in Deutschland investieren möchte?

Special Neuseeland Wege aus der Coronakrise

Einschränkungen im Personen- und Warenverkehr

Für ausländische Reisende bleibt die Grenze bis Ende April 2022 geschlossen. Erleichterungen wird es für vollständig geimpfte Personen geben. (Stand: 3. Dezember 2021)

Von Heiko Stumpf | Sydney

Für ausländische Staatsangehörige ist die Einreise nach Neuseeland seit dem 20. März 2020 nicht mehr möglich. In begründeten Fällen kann eine Ausnahmegenehmigung bei der Einwanderungsbehörde Immigration New Zealand beantragt werden.

Ausnahmen für ausländische Fachkräfte und Personen mit dauerhafter Aufenthaltserlaubnis

Die Regierung hat auch Regelungen für dringend benötigte Fachkräfte erlassen. Danach können sogenannte Other Critical Workers eine Aufenthaltserlaubnis von bis zu sechs Monaten erhalten, wenn sie beispielsweise über technische Kenntnisse verfügen, die vor Ort nicht verfügbar sind, oder sie für wichtige Vorhaben wie etwa große Infrastrukturprojekte benötigt werden. Eine längerfristige Aufenthaltserlaubnis kann unter anderem erteilt werden, wenn die Fachkräfte mehr als das Doppelte des nationalen Medianeinkommens verdienen. Dazu muss das Jahresgehalt einen Betrag von 112.320 Neuseeland-Dollar (NZ$, umgerechnet rund 71.862 US-Dollar, US$, 1 US$ = 1,563 NZ$, durchschnittlicher Jahreswechselkurs der Deutschen Bundesbank 2020) überschreiten.

Weiterhin möglich ist die Einreise für neuseeländische Staatsbürger und Inhaber einer dauerhaften Aufenthaltserlaubnis (Permanent Residents). Diese müssen sich jedoch direkt nach Grenzübertritt für 14 Tage in eine verbindlich angeordnete Quarantäne begeben. Dazu hat die Regierung eigens Hotelzimmer angemietet.

Teilweise übernimmt die Regierung die Kosten für die Quarantäne. In einigen Fällen wird aber mittlerweile eine Gebühr von 1.610 NZ$ für Alleinreisende erhoben. Dies gilt beispielsweise für ausländische Reisende, die mit einer Ausnahmegenehmigung einreisen.

Bis auf wenige Ausnahmen wird von allen Reisenden vor Abflug der Nachweis eines negativen Covid-19-Tests verlangt.

Drei-Stufen Plan zur internationalen Grenzöffnung verkündet

Obwohl Neuseeland mit über 90 Prozent mittlerweile eine sehr hohe Impfquote aufweist, agiert die Regierung in Bezug auf die Öffnung der Landesgrenze für den internationalen Reiseverkehr sehr vorsichtig.

Ab dem 17. Januar 2022 gibt es erste Erleichterungen für neuseeländische Staatsbürger (sowie Permanent Residents), die aus Australien zurück nach Neuseeland reisen. Für Personen mit vollem Impfschutz wird die verbindliche 14-tägige Hotelquarantäne durch eine Heimquarantäne von sieben Tagen ersetzt.

Ab dem 14. Februar 2022 gilt diese Regelung auch für neuseeländische Staatsbürger (sowie Permanent Residents), die aus anderen Staaten nach Neuseeland fliegen. Einschränkungen kann es dabei für Reisende aus Staaten geben, die als Hochrisikogebiet eingestuft sind.

Erleichterungen für vollständig geimpfte ausländische Staatsbürger (beispielsweise Urlaubs- und Geschäftsreisende) wird es hingegen erst nach dem 30. April 2022 geben. Das Erfordernis einer siebentägigen Heimquarantäne bleibt aber vorerst auch für diese Personengruppe bestehen.

In allen genannten Fällen müssen insgesamt drei Covid-Tests vorgelegt werden (vor Abreise, nach Ankunft sowie am letzten Tag der Heimquarantäne).

Wenig erfolgreich verlief bislang die Trans-Tasman Travel Bubble mit Australien. Ab dem 19. April 2021 konnten Reisende aus Australien kurzzeitig ohne Einschränkungen nach Neuseeland fliegen und umgekehrt Neuseeländer nach Australien. Allerdings ist diese Vereinbarung aufgrund der Coronaausbrüche in Neuseeland und Australien bereits wieder außer Kraft gesetzt. Selbiges gilt für den bilateralen Reiseverkehr mit den Cookinseln.

Aktuelle Informationen zu Reisebeschränkungen

Frachtverkehr leidet unter Einschränkungen

Gesetzliche Beschränkungen für den Warenverkehr gibt es keine. Die Seehäfen des Landes sind geöffnet und die Abfertigung von Importen und Exporten findet statt. Allerdings kann es in den Lieferketten von Unternehmen zu deutlichen zeitlichen Verzögerungen kommen.

Die Reedereien haben ihren Linienverkehr nach Ozeanien ausgedünnt. Dies gilt insbesondere für die Route durch die Tasmanische See zwischen Australien und Neuseeland. Ein Grund wird darin gesehen, dass die Schifffahrtsunternehmen ihre Kapazitäten wegen der globalen Engpässe auf die Hauptfrachtrouten zwischen Asien, Europa und Nordamerika konzentrieren.

Neuseeländische Unternehmen beklagen, dass Frachtschiffe zu selten oder mit zeitlicher Verspätung anlegen. Als Folge fehlen auch leere Container für den Export neuseeländischer Produkte. In wichtigen Zentren des Obst- und Gemüseanbaus wie Nelson oder Hawke's Bay sind die Kühllager überfüllt, da große Mengen von Kiwifrüchten, Äpfeln oder Avocados auf den Export warten. Einzelhändler oder Kfz-Werkstätten wiederum leiden unter verspäteten Lieferungen aus Übersee.

Zudem gibt es operative Schwierigkeiten im Hafen von Auckland, da sich ein Projekt zur Automatisierung des Containerterminals verzögert. Dadurch ist der laufende Betrieb beeinträchtigt.

Dieser Inhalt gehört zu

nach oben
Feedback

Anmeldung

Bitte melden Sie sich auf dieser Seite mit Ihren Zugangsdaten an. Sollten Sie noch kein Benutzerkonto haben, so gelangen Sie über den Button "Neuen Account erstellen" zur kostenlosen Registrierung.