Aufgrund des Lockdowns sind die Reisemöglichkeiten innerhalb Kenias seit dem 27. März drastisch eingeschränkt. (Stand: 30. März 2021)
Reisen innerhalb des Landes nun deutlich schwieriger
Innerhalb Kenias kann man sich nicht mehr frei bewegen. Nairobi und die benachbarten Counties Kajiado, Machakos, Kiambu und Nakuru gelten als „disease infected area“ und werden daher weitgehend abgeriegelt. Nur Personen mit Sondergenehmigung können in die anderen Landesteile reisen. Auch die nächtliche Ausgangssperre wurde in der „disease infected area“ verschärft: Sie gilt nun zwischen 20 und 4 Uhr. In anderen Landesteilen gilt eine Ausgangssperre zwischen 22 und 5 Uhr. Hotels sind bereits seit Monaten wieder offen, jedoch bleiben viele geschlossen, weil es zu wenig Gäste gibt. Auch Konferenzen und Messen finden weiterhin nur online statt. Die Intensivbetten der Krankenhäuser gelten als überlastet, sodass eine Behandlung nicht garantiert werden kann.
Einreise ohne Quarantäne möglich
Nach wie vor ist die Einreise nach Kenia aus dem Ausland möglich. Kenia wird aus deutscher Sicht als „Risikoland“ eingestuft, weshalb seit November 2020 bei der Einreise nach Deutschland ein negativer Corona-Test vorgelegt werden muss. Zudem müssen Einreisende nach der Ankunft für mindestens fünf Tage in Quarantäne gehen. Erst dann kann man sich „frei-testen“ lassen. Wer aus Deutschland nach Kenia einreisen möchte, muss in Kenia bislang nicht in Quarantäne gehen, sofern ein negativer zertifizierter PCR-Test vorgelegt werden kann, der frühestens 96 Stunden vor Ankunft vorgenommen werden muss. Seit Jahresbeginn 2021 müssen sämtliche Reisende nach Kenia ein E-Visa beantragen.
Aktuelle Informationen zu Reisebeschränkungen
Tägliche Flüge von Europa nach Nairobi
Da aufgrund der hohen Infektionszahlen in Europa die Restriktionen wieder erhöht wurden, ist der Reiseverkehr zwischen Europa und Kenia seit Ende des Jahres 2020 wieder deutlich zurückgegangen. Die Fluglinien reagieren auf die geringeren Passagierzahlen inzwischen mit der Streichung von internationalen Flügen. Dennoch ist es im April 2021 noch möglich, täglich von Deutschland nach Kenia zu fliegen. Lufthansa, KLM, Turkish Airlines oder Emirates bieten weiterhin Flüge an. Die Ticketpreise für einen Hin- und Rückflug sind mit 500 Euro pro Person deutlich günstiger als vor der Pandemie. Experten glauben dennoch, dass eine kräftige Erholung des Geschäftstourismus frühestens im Herbst 2021 einsetzen wird.
Nationale Flüge fallen größtenteils aus
Nationale Flüge in die und aus der „disease infected area“ heraus wurden mit dem 29. März 2021 gestrichen. Regionale Flüge zum Beispiel nach Uganda und Tansania finden weiterhin statt. Für Unternehmen, die in Kenia ihre regionale Vertriebsniederlassung betreiben, bedeutet die grundsätzliche Möglichkeit nationaler und regionaler Reisen prinzipiell eine Erleichterung. Man hört häufig von Dienstreisen nach Uganda, Tansania oder Äthiopien.
Infektionsgeschehen in Nachbarländern bleibt unübersichtlich
Dennoch ist Vorsicht geboten: In Tansania weisen die Statistiken seit Monaten „null“ Infizierte aus, weil dies politisch so gewollt ist. Jedoch wird immer häufiger von Infektionen in Tansania berichtet. Ob die neue Präsidentin Samia Suluhu Hassan andere Maßnahmen gegen die Pandemie ergreifen wird, als ihr am 17. März 2021 verstorbener Vorgänger John Magufuli, ist derzeit noch unklar. Da es in Tansania derzeit kaum Maßnahmen zur Bekämpfung von Covid-19 gibt, muss man bei einem Aufenthalt dort selbst entscheiden, wie man sich schützen möchte. In einem Umfeld, in dem fast niemand eine Maske trägt, ist es nicht immer einfach, zu entscheiden, was angemessen ist. Erholt hat sich die Lage bei den Neuinfizierten zuletzt in Ruanda, wo die Regierung zeitweise recht strikte Lockdown-Maßnahmen vollzogen hat. In Uganda sind die Zahlen Ende März 2021 ebenfalls sehr niedrig. Allerdings berichten Landeskenner, dass dort auch kaum noch getestet wird.
Logistikzentren in Mombasa und Nairobi funktionieren
Nach Angaben von Logistikern läuft der Warenverkehr derzeit weitgehend flüssig. In den drei wichtigsten Logistikzentren Kenias, dem Hafen in Mombasa, dem Embakasi-Container-Depot in Nairobi (ICDE) sowie dem Frachtterminal am internationalen Flughafen von Nairobi können die Waren ohne größere pandemiebedingte Verzögerungen abgefertigt werden. Auch die im vergangenen Jahr langen Lkw-Staus an den Grenzübergängen Busia (nach Uganda) und Namanga (nach Tansania) gibt es nicht mehr. Jedoch kann sich das aufgrund der dünnen Personaldecke bei den Behörden Kenya Revenue Authority (KRA, Zoll), Kenya Ports Authority (KRA, Hafenbehörde) und Kenya Bureau of Standards (KEBS, Normenamt) recht schnell ändern.
Von Carsten Ehlers
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Nairobi