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Special | Japan | Smart Farming

Marktstruktur: Anwendungsfelder werden vielfältiger

Eine Vielzahl von Unternehmen zeigt Interesse an der Umsetzung einer smarten Landwirtschaft.

Von Jürgen Maurer | Tokyo

Die Marktforschungsfirma Mordor Intelligence erwartet bei landwirtschaftlichen Maschinen in Japan für die Jahre 2021 bis 2026 ein durchschnittliches jährliches Umsatzwachstum von 2,2 Prozent. Insbesondere das Segment Precision Farming soll überdurchschnittlich zulegen. Mit Hilfe neuer Technologien sind hier die größten Produktivitätsfortschritte zu erzielen.

Landmaschinennachfrage wächst stabil

Japan ist ein etablierter Hersteller von Landwirtschaftsmaschinen. Neben den bekannten und den Markt dominierenden Produktionsfirmen Kubota und Yanmar sowie neben Iseki und Mitsubishi-Mahindra existieren noch einige kleinere, spezialisierte Anbieter. Der Branchenverband Japan Agricultural Machinery Manufacturers Association (JAMMA) zählt 63 Unternehmen zu seinen Mitgliedern.

Smart Farming als attraktives Wachstumssegment

Kubota ist eindeutig der Marktführer und entwickelt bereits seit mehreren Jahren automatisierte Ausrüstung und Datenlösungen. Der zweitgrößte Branchenanbieter Yanmar hat ebenfalls früh in die Entwicklung von Smart Farming investiert. Die großen Hersteller expandieren auch in bislang von ihnen nicht besetzte Segmente wie den Drohnenmarkt. Der Bereich Drohnen wird bereits von einigen Anbietern in Japan bearbeitet, eröffnet dennoch weitere Entwicklungsmöglichkeiten.

Angaben des Landwirtschaftsministeriums zufolge hat die Zahl der Drohnen zwischen 2018 und 2019 um 50 Prozent auf 2.100 Einheiten zugenommen. Die mit ihnen besprühte Ackerfläche hat sich auf 65.000 Hektar mehr als verdoppelt. Bis 2022 soll eine Fläche von etwa einer Million Hektar bearbeitet werden. Um den Einsatz von Drohnen zu erleichtern, sind die regulatorischen Bestimmungen des "Civil Aeronautics Act and Agricultural Chemical Regulation Law" ergänzt worden.

Agrarbranche wird vielfältiger

Darüber hinaus sind durch die Digitalisierung neue Mitspieler in den Markt eingetreten, die Hardware- und Softwarelösungen offerieren. Dazu gehören beispielsweise bekannte Namen wie Panasonic, Sumitomo, Denso und Yamaha, die bei Hardware- und Komponenten für Roboter aktiv sind. Aber auch NTT, Softbank und Fujitsu unterstützen mit Telekommunikations- und Cloud-Computing-Lösungen.

Es sind zudem einige Start-ups gegründet worden, etwa für die Entwicklung von Drohnen und speziellen Anwendungslösungen auf Basis von künstlicher Intelligenz. Firmen wie Nileworks Inc., Futureagri Inc. und Inaho Inc. sind hier zu nennen. Die beiden letzteren Firmen entwickeln mobile Ernteroboter. Bei Softwarelösungen sind unter anderem die Start-ups ZeRoAgri oder Farmnote Holdings zu nennen.

Mit Infarm-Indoor Urban Farming GmbH hat auch ein deutsches Start-up in Japan Fuß gefasst und im Februar 2020 einen eigenen Ableger gegründet, wie die japanische Außenhandelsförderorganisation JETRO berichtet. Dabei geht es um optimierte und automatisierte Indoor-Gemüsefarmen.

Maschinenmarkt ist frei zugänglich

Japan ist zwar ein Nettoexporteur von Landmaschinen, importiert jedoch auch seit vielen Jahren fortgeschrittene Agrartechnik aus Europa. Laut einer Marktstudie des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft führte Japan 2019 über 630 Millionen Euro an Landtechnik ein, wovon knapp 60 Prozent von europäischen Anbietern kamen. Mit dem zunehmenden Einsatz von digitaler und automatisierter Ausrüstung eröffnen sich Chancen für ein erweitertes Angebotsspektrum an produktivitätssteigernder und arbeitserleichternder Landtechnik. 

Es gibt keine Zugangsbeschränkungen für landwirtschaftliche Ausrüstung und es wird kein Einfuhrzoll erhoben. Die ausländischen Standards werden anerkannt und für die Einfuhr in Japan sind keine speziellen Lizenzen notwendig.

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