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Special Japan

Japanische Verbraucher haben hohe Ansprüche

Japan ist ein sehr spezieller Konsumgütermarkt. Ein ausländisches Unternehmen, das es hier geschafft hat, muss sich im Regelfall keine Sorgen machen, in anderen asiatischen Absatzmärkten auch Fuß fassen zu können. In erster Linie ist es die im internationalen Vergleich hohe Kaufkraft, die Anbieter in die weltweit drittgrößte Volkswirtschaft lockt.

 

Kennziffern zum Handel in Japan

 

2014

2015

Veränderung 2015/2014 (in %)

Veränderung 2015/2014 (in %) 1)

Einwohner (in Mio.)

127,1

127,0

-0,1

-

Bruttoinlandsprodukt pro Kopf (in Euro) 2)

29.044

31.202

7,4

2,8

Verfügbares Einkommen pro Haushalt (in Euro)

36.216

38.172

5,4

0,9

Umsatz des Handels (in % der Gesamtwirtschaft)

14,2

13,9

-

-

1) auf Yen-Basis; 2014: 1 Euro = 140,34 Yen, 2015: 1 Euro = 134,32 Yen; 2) nominal
Quellen: Cabinet Office, Ministry of Internal Affairs and Communications (MIC)

 

Die Klischees über japanische Konsumenten sind grundsätzlich noch intakt: Qualität, Zweckmäßigkeit, Service und Kundennähe werden geschätzt und dafür wird auch ein Aufpreis in Kauf genommen. Allerdings hat in den letzten Jahren, begünstigt durch das wachsende Discounterangebot und nicht zuletzt durch die Popularität des Onlinehandels, die Preissensibilität zugenommen. Früher gab der typisch japanische Konsument Geld aus, um Zeit zu sparen. Jetzt investiert er Zeit, um Geld zu sparen. Supermärkte und Convenience Stores profitieren vom Preisbewusstsein, wenn sie mit günstigen Eigenmarken ihr Sortiment erweitern. 

Auf der anderen Seite läuft das Geschäft mit Luxusmarken gut. Der Einzelhandel profitiert von der wachsenden Zahl internationaler Touristen. Insbesondere die kaufkräftige Mittelschicht aus der VR China treibt den Absatz von hochwertigen Textilien, Accessoires, Kosmetika oder Elektrogeräten an. 

Für Nahrungsmittel geben die Haushalte traditionell einen hohen Anteil ihres Einkommens aus. Durch die vielen Senioren- und Einpersonenhaushalte ist die Nachfrage nach sehr kleinen Abfüllmengen beziehungsweise Verpackungen groß. Zudem muss alles nutzungsfreundlich sein. Generell beeinflussen die demografischen Rahmenbedingungen das Nachfrageverhalten stark. Die jüngere Bevölkerung, die in langlebige Konsumgüter investiert, schrumpft. Im wachsenden Seniorensegment steht der Dienstleistungssektor stärker im Fokus.

 

Gesamtwirtschaftliche Entwicklung in Japan (Veränderung in %) 1)

Indikator

2016

2017 2)

2018 2)

Bruttoinlandsprodukt (BIP) 3)

1,3

1,5

1,1

Privatkonsum 3)

0,7

0,8

0,9

Inflationsrate (CPI)

0,0

1,1

0,7

1) jeweils Fiskaljahr (1.4. bis 31.3); 2) Prognose; 3) real
Quellen: Cabinet Office, Daiwa Institute of Research

 

Text: Michael Sauermost

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