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Special Bangladesch Gesundheitswesen

Konjunktur- und Hilfsprogramme

Bislang sind rund 14 Milliarden US-Dollar in Maßnahmen zur Stützung der Wirtschaft geflossen. (Stand: 26.08.2021)

Von Boris Alex | New Delhi

Die bangladeschische Regierung hat seit dem Ausbruch der Covid-19-Pandemie eine Reihe von Maßnahmen zur Stabilisierung der Wirtschaft ergriffen. Im April 2020 wurden mehrere Hilfspakete mit einem Volumen von 12 Milliarden US-Dollar (US$) beschlossen. Diese zielten unter anderem auf eine Stützung von wichtigen Industriezweigen wie Textil- und Bekleidung sowie Agrar- und Nahrungsmittel ab. Darüber hinaus erhielten Kleinunternehmen Zugang zu verbilligten Krediten, um ihre Liquidität sicherzustellen. Bezieher niedriger Einkommen erhielten Transferzahlungen.

Im weiteren Verlauf wurden kleinere Stimuluspakete mit einem Volumen von insgesamt 1,4 Milliarden US$ auf den Weg gebracht. Auch diese zielen vor allem auf die Stützung der exportstarken und beschäftigungsintensiven Bekleidungsindustrie ab. Um die Wirtschaft in der Post-Corona-Zeit wieder anzukurbeln, will Bangladesch zudem in die Infrastruktur investieren. Der Fokus liegt dabei auf dem Transportsektor, der Wasser- und Energieversorgung sowie dem Gesundheitswesen. Für die Verbesserung des Gesundheitssektors hat das Land zudem insgesamt 1,5 Milliarden US$ von internationalen Geberorganisationen wie Weltbank, Internationalem Währungsfonds und Asian Development Bank erhalten.

Haushaltsdefizit bleibt auf hohem Niveau

Mit höheren Investitionen in das Gesundheitswesen und einer Steigerung der Sozialausgaben will die Regierung die Folgen der Coronapandemie für die Bevölkerung abmildern. Zudem sollen Infrastrukturprojekte im Straßen- und Schienenbau für neuen Schwung in der Wirtschaft sorgen. In Folge von Steuersenkungen für die Bekleidungsindustrie sind gleichzeitig die öffentlichen Einnahmen gesunken. Dies hat zur Konsequenz, dass das Haushaltsdefizit im laufenden Finanzjahr 2021/22 auf 6,2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts steigen dürfte - von 5,9 Prozent in der Vorperiode. In den nächsten drei Finanzjahren soll das Defizit bei durchschnittlich 5,3 Prozent liegen, so die Prognose der Economist Intelligence Unit (EIU). Die Nettostaatsverschuldung dürfte mit 32 Prozent im Finanzjahr 2021/22 auf dem Niveau der Vorperiode bleiben. 

Impfkampagne


Die Impfung der Bevölkerung kommt nur schleppend voran. Bis Ende August 2021 hatten 17,3 Millionen Personen eine Dosis erhalten und 7 Millionen der 165 Millionen Bangladescher:innen waren vollständig geimpft. Die Regierung wollte bis Ende 2021 ein Drittel der Bevölkerung vollständig impfen, doch dieses Ziel dürfte kaum zu erreichen sein. Mit dem aktuellen Tempo wäre eine Impfung von 60 Prozent der Bevölkerung erst Ende 2023 realistisch, so die Einschätzung der EIU.


In Bangladesch werden die Vakzine von AstraZeneca, Pfizer-Biontech, Moderna und Sinopharm verimpft. Nachdem Indien den Export des vom Serum Institute of India hergestellten AstraZeneca-Impfstoffs im April 2021 ausgesetzt hatte, war die Impfkampagne in Bangladesch ins Stocken geraten und nahm erst im Juli 2021 wieder Fahrt auf. Inzwischen wird vor allem mit dem chinesischen Vakzin von Sinopharm geimpft.

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