Sie sind ein ausländisches Unternehmen, das in Deutschland investieren möchte?

Special Österreich Wege aus der Coronakrise

Konjunktur und wichtigste Branchen

Die Wirtschaft erholt sich. Aufgrund der sehr hohen Infektionszahlen gibt es in vielen Bereichen Zutritt nur noch für Genesene und Geimpfte. (Stand: 16. November 2021)

Von Axel Simer | Bonn

Im Oktober 2021 veröffentlichte das angesehene Österreichische Institut für Wirtschaftsforschung (Wifo) seine jüngste Prognose zu den Auswirkungen der Coronakrise auf die wirtschaftliche Entwicklung des Landes. 

Die österreichische Volkswirtschaft überwindet danach seit dem Sommer die COVID-19-Krise zügig und befindet sich inmitten einer Aufschwungphase. Neben dem Erstarken des privaten Konsums tragen eine hohe Investitionsdynamik, die durch öffentliche Investitionsanreize sowie zunehmende Kapazitätsengpässe getrieben wird, und die kräftige Ausweitung der Exporte zum Konjunkturaufschwung bei. Die heimischen Ausfuhren profitieren hierbei von der Erholung der Weltwirtschaft.

Die schwungvolle Industriekonjunktur prägt insbesondere im laufenden Jahr die gesamtwirtschaftliche Expansion. Im Jahr 2022 werden hingegen die marktbezogenen Dienstleistungen überproportional zum Wachstum beitragen, vor allem aufgrund der Erholung im Tourismus.

Prognosen zur Wirtschaftsentwicklung

2020

2021

2022

Bruttoinlandsprodukt (reale Veränderung zum Vorjahr in %)

-6,7

4,4

4,8

Herstellung von Waren (reale Veränderung zum Vorjahr in %)

-7,0

8,0

3,5

Bruttoanlageinvestitionen (reale Veränderung zum Vorjahr in %)

-5,2

8,2

4,1

Private Konsumausgaben (reale Veränderung zum Vorjahr in %) 

-8,5

4,5

6,0

Finanzierungssaldo des Staates (laut Maastricht-Definition, in % des BIP)

-8,3

-6,3

-1,9

Quelle: Wifo 2021

In seiner Prognose erwartete das Wifo für 2021 ein reales Wirtschaftswachstum von 4,4 Prozent, das im Jahr 2022 mit dann voraussichtlich einem Plus von 4,8 Prozent noch etwas kräftiger ausfallen soll. Die gesamtwirtschaftliche Kapazitätsauslastung könnte bereits 2022 wieder überdurchschnittlich sein und die Wirtschaftsleistung insgesamt das Vorkrisenniveau von 2019 übersteigen. 

Der 2-G-Nachweis ist die neue Eintrittskarte

Geschäfte sowie alle Freizeit- und Kulturbetriebe sowie Sportstätten sind geöffnet. Messen und Kongresse dürfen mit unbegrenzter Teilnehmerzahl stattfinden. Tanzlokale, Clubs und Diskotheken ebenfalls. Für den Zutritt wie für die Inanspruchnahme körpernaher Dienstleistungen gilt seit dem 8. November die neue 2-G-Regel: Zutritt hat nur, wer nachweislich geimpft oder von einer Covid-19-Infektion genesen ist. Damit verschärft die Regierung ihre Maßnahmen als Reaktion auf die zuletzt stark gestiegenen Infektionszahlen.

Museen, Bibliotheken und Büchereien sowie Zoos und Tierparks sind ebenfalls wieder zugänglich. Für Museen ist kein 2-G-Nachweis erforderlich, doch es gilt Maskenpflicht. Masken müssen auch weiterhin in Geschäften, Behörden und in öffentlichen Verkehrsmitteln getragen werden.

Nicht geimpfte Personen sind mit den neuen 2-G-Regeln vom sozialen Leben weitgehend ausgeschlossen - auch wenn sie negativ getestet wurden.

Personen aus mehreren Haushalten dürfen sich treffen. Ab einer Zusammenkunft von 50 Personen müssen diese der zuständigen Bezirksverwaltungsbehörde angezeigt werden und alle Gäste müssen einen 2-G-Nachweis mit sich führen. Bei mehr als 250 Teilnehmern ist eine Bewilligung seitens der zuständigen Behörde erforderlich.

Entwicklung variiert regional

Die Infektionszahlen haben sich regional sehr unterschiedlich entwickelt. Die Regierung hat daher Anfang September 2020 eine Coronaampel eingeführt, um flexible und regional unterschiedliche Maßnahmen ergreifen zu können. Die Ampel zeigt zudem, in welchen Regionen persönliche Vorsichtsmaßnahmen besonders wichtig sind und gibt einen Überblick über aktuelle Maßnahmen der Behörden. Im November 2021 leuchtet die Corona-Ampel allerdings im ganzen Land in rot (=sehr hohes Risiko). Die höchsten 7-Tage-Inzidenzen verzeichneten Mitte November Oberösterreich und Salzburg mit über 1.000 pro 100.000 Einwohnern. Oberösterreich hat daher noch weitergehende Maßnahmen beschlossen. So ist die Nachtgastronomie geschlossen, Messen und andere Großveranstaltungen sind verboten. In allen Kulturbetrieben gilt die 2-G-Regel. Salzburg hat die Geltungsbereiche für die FFP-2-Maskenpflicht ausgeweitet, z.B. für Messen sowie Wochen- und Flohmärkte.

Delta-Variante dominiert

Die hochansteckende Delta-Variante macht seit Ende September 2021 fast 100 Prozent der Neuinfektionen aus. Wegen der seit Juli geltenden Lockerungen ist daher in vielen Regionen die 7-Tage-Inzidenz wieder deutlich gestiegen und erreicht in einigen Bundesländern neue Höchstwerte.

Aktuelle Informationen bietet auch die Deutsche Handelskammer in Österreich/AHK Wien auf ihrer Homepage. Tagesaktuelle Zahlen zu den Infektionen bietet das amtliche Covid-19-Dashboard des Gesundheitsministeriums.

Dieser Inhalt gehört zu

nach oben
Feedback

Anmeldung

Bitte melden Sie sich auf dieser Seite mit Ihren Zugangsdaten an. Sollten Sie noch kein Benutzerkonto haben, so gelangen Sie über den Button "Neuen Account erstellen" zur kostenlosen Registrierung.