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Special Belgien Wege aus der Coronakrise

Konjunktur und wichtigste Branchen

Trotz Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie soll das belgische Bruttoinlandsprodukt (BIP) 2021 um 4,5 Prozent wachsen. (Stand: 18. August 2021)

Von Torsten Pauly | Berlin

Im Jahr 2020 war das belgische BIP real um 6,3 Prozent eingebrochen. Für 2021 erwartet die Europäische Kommission, dass die belgische Wirtschaft stärker wächst als die Wirtschaft in Deutschland (+3,4 Prozent) und im Durchschnitt der Europäischen Union (+4,2 Prozent). Weitere Informationen über den belgischen Wirtschaftsausblick bietet die gleichnamige GTAI-Publikation. Allerdings ist die Lage in den einzelnen Branchen unterschiedlich.

Bauaufträge ziehen wieder an

Die Erzeugung des belgischen Baugewerbes hat 2020 wegen der Coronapandemie um 8,2 Prozent abgenommen. Dabei war der Rückgang im Hochbau (-9 Prozent) noch höher als im Tiefbau (-6,2 Prozent). Auch die bewilligte Wohnfläche war 2020 um 0,9 Prozent geringer als 2019. Im Wirtschaftsbau ist das genehmigte Volumen 2020 sogar um 11,3 Prozent gesunken.

Zwischen April und Juli 2021 lagen die Auftragseinschätzungen der Baufirmen aber wieder deutlich über dem langjährigen Durchschnitt. Die Nachhaltigkeit des Konjunkturaufschwungs hängt aber weiterhin von der Entwicklung bei den Covid-19-Infektionsraten ab.

Chemieindustrie ist wieder stärker ausgelastet

Die Produktion der belgischen Chemie- und Pharmahersteller ist 2020 stark um 13,2 Prozent eingebrochen. Die Branche ist der wichtigste Zweig im verarbeitenden Gewerbe. Im Juli 2021 allerdings war der Sektor bereits wieder zu 79 Prozent ausgelastet. Das war der höchste Wert seit Januar 2020.

Auch in Belgiens zweitgrößter Industriebranche, der Nahrungsmittel- und Getränkeverarbeitung, ist die Erzeugung 2020 um 3,2 Prozent gesunken. Die Kapazitätsauslastung dieser Hersteller lag im Juli 2021 aber wieder bei 81,1 Prozent, was dem höchsten Stand der letzten anderthalb Jahre entspricht.

Die belgische Kfz-Industrie hat 2020 insgesamt 12,2 Prozent weniger umgesetzt als 2019. Dieser Rückgang war aber vor allem auf den Einbruch im 1. Halbjahr 2020 zurückzuführen. Allerdings waren die Kapazitäten der Fahrzeugindustrie im 1. Halbjahr 2021 erneut schlechter ausgelastet als Ende 2020. Daher bleibt die Branchenkonjunktur volatil.

Seehäfen bleiben Logistikdrehscheibe für Deutschland

Die großen belgischen Häfen sind für die Aufrechterhaltung der weltweiten Lieferketten zwischen Deutschland und anderen Märkten von entscheidender Bedeutung. Ihr Umschlag hat sich in der Pandemie jedoch unterschiedlich entwickelt.

Während das Güteraufkommen in Europas zweitgrößtem Hafen Antwerpen 2020 um 3,1 Prozent gesunken ist, ist es in Zeebrugge sogar um 3 Prozent gestiegen. Die Gruppe North Sea Port, zu der außer dem belgischen Hafen Gent auch Anlagen in der niederländischen Provinz Zeeland gehören, hat 2020 einen Umschlagrückgang um 11,2 Prozent verzeichnet.

Weitere Informationen zu verschiedenen Branchen in Belgien bietet der GTAI-Branchencheck.

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