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Special Polen

Polnische Blockchaintechnologien erobern Dubai

Ein Beispiel für den Erfolg polnischer Blockchaintechnologien auf ausländischen Märkten ist Nextrope. Das 2016 gegründete Softwareentwicklungshaus hat sich auf Blockchainanwendungen spezialisiert. Wichtigster Kunde des jungen Unternehmens sind staatliche Institutionen in Dubai. Nextrope hat für sie ein System zur Identifizierung von Immobilienkäufern und -verkäufern geschaffen. Dadurch müssen sie ihre Kreditwürdigkeit und andere Formalitäten nur einmal und nicht bei jeder Transaktion nachweisen. Auch illegale Käufe oder Verkäufe zu überhöhten Preisen lassen sich durch das System identifizieren.

Amazons Alexa: Geburtsort Danzig

Einen der größten Erfolge verzeichnete die polnische Start-up Szene 2013. Damals gab Amazon den Kauf des aus Danzig stammenden Start-up Ivona Software bekannt. Das polnische Unternehmen hatte sich auf Stimmentechnologien spezialisiert. Die Technologien waren bereits im Kindle Fire in Form von Text-zu-Sprache-Diensten zum Einsatz gekommen.

Seit dem Verkaufsstart im Juni 2015 sind die Technologien des polnischen Start-ups als virtuelle Assistentin Alexa weltbekannt. Laut Schätzungen von Statista verkaufte Amazon den smarten Lautsprecher im 1. Quartal 2018 weltweit rund 4 Millionen Mal. Am Standort des ehemaligen polnischen Start-ups in Danzig betreibt Amazon weiterhin ein Forschungs- und Entwicklungszentrum, um die künstliche Intelligenz von Alexa weiterzuentwickeln.

Zur Gruppe der weltweit erfolgreichsten polnischen Start-ups gehört auch Brainly. Das 2009 in Krakau gegründete Unternehmen sammelte in verschiedenen internationalen Investitionsrunden 39 Millionen US-Dollar ein - laut dem Polish Startups-Report ein Rekordwert für polnische Start-ups. Brainly bietet eine Lernplattform an, auf der Schülerinnen und Schüler sich gegenseitig bei den Hausaufgaben helfen. Nach eigenen Angaben ist das Unternehmen in 35 Ländern tätig und hat monatlich rund 100 Millionen Nutzer (unique users).

Internationale Start-up-Konkurrenz kämpft um polnischen Taximarkt

In Polen gibt es verschiedene Erfolgsbeispiele ausländischer (ehemaliger) Start-ups, etwa die 2010 vom Hamburger Start-up Intelligent Apps veröffentlichte App mytaxi. Das Unternehmen gehört mittlerweile zur 100-prozentigen Daimlertochter Moovel. Mit der App können Kunden Taxis direkt per Smartphone bestellen - ein Anruf in der Taxizentrale ist nicht mehr nötig. Die Bezahlung kann auch per App erfolgen.

Warschau war 2012 die erste Stadt in Polen, in der mytaxi seine Dienste angeboten hat. Mittlerweile ist die App auch in Danzig, in der Dreistadt (Danzig-Gdynia-Sopot) sowie in Breslau, Posen und Kattowitz vertreten. 2019 sollen weitere Städte folgen. Von Daimlers Beteiligung an mytaxi profitieren auch die Taxifahrer in Polen. Bereits seit 2016 erhalten mytaxi-Fahrer ein spezielles Mercedes-Leasingangebot.

Konkurrenz bekommt das Unternehmen von zwei anderen erfolgreichen Start-ups. Die polnische App iTaxi und die in den USA entwickelte App Uber sind ebenfalls in Polen verbreitet. Mit UberEats bietet Uber zudem seit 2014 einen Essenslieferdienst in Polen an, der vorwiegend per Fahrrad erfolgt. Mittlerweile ist das Unternehmen auch in anderen großen polnischen Städten aktiv.


Text: Niklas Becker

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