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Special Russland Konnektivität

Russland hat ehrgeizige Arktispläne

Russland will in der Arktis Kohle, Öl und Gas fördern und einen neuen Transportkorridor aufbauen. Die Infrastruktur muss an den Klimawandel angepasst werden.

Von Lukas Latz | Berlin

Große Hoffnung setzt der weltweit größte Flächenstaat auf die Erschließung der Rohstofflagerstätten auf dem polaren Festland. Vor der Küste existiert bislang auch eine Offshore-Bohrinsel, die von Gazprom betrieben wird. Bis 2035 sollen 125 Milliarden Euro in die Rohstoffförderung und industrielle Entwicklung der Arktis fließen.

Wirtschaftssanktionen erschweren Pläne zur Erschließung von Rohstoffen

Erschwert werden die Pläne zur Erschließung der Rohstofflagerstätten durch die von der USA und EU erhobenen Wirtschaftssanktionen, an die sich auch die chinesischen Energiekonzerne halten. Deshalb sind internationale Energiekonzerne in der Arktis kaum präsent.

Schmelzender Permafrostboden bedroht Infrastruktur

In Russlands subpolarem Permafrost stehen schon heute zahlreiche Industriezentren wie etwa in Norilsk. Das Auftauen des Permafrosts erfordert eine teure und aufwendige Anpassung der Fundamente. Die Säulen, auf denen Häuser stehen, müssen tiefer gelegt werden. Ansonsten droht der Zerfall von Wohnhäusern und Industrieanlagen.

Arktisroute wird attraktiver

Auf regulatorischer Ebene hat Russland gute Bedingungen für Reedereien geschaffen, die die Arktis befahren. Sie können sich unkompliziert anmelden, um die Route zu nutzen. Die Sicherheitsauflagen sind leicht zu erfüllen. Für den internationalen Containertransit hat die Route noch ein großes Entwicklungspotenzial: Nicht mehr als ein Dutzend Containerschiffe befahren die Route pro Jahr. Für die Projektlogistik, den Transport großer Anlagen wie etwa Bauteile für Kraftwerke, kann die Route jedoch sehr einträglich sein, wie deutsche Logistiker berichten.

Schiffe, die durch die Arktis fahren, müssen derzeit mindestens acht Monate im Jahr von Eisbrechern begleitet werden. Um der erhofften wachsenden Nachfrage gerecht zu werden, baut Russland neue Eisbrecher.

Chancen für deutsche Unternehmen

Russland möchte bei der Entwicklung seiner arktischen Gebiete auch ausländische Partner ins Boot holen. Potenzial zur Zusammenarbeit bietet sich bei der Errichtung von Energieinfrastruktur, beim Umweltschutz sowie im Schiffbau und bei der Navigation. Welche Chancen deutsche Unternehmen haben, sich an Russlands Arktisprojekten zu beteiligen, erklärt Michael Harms, Geschäftsführer des Ost-Ausschusses der deutschen Wirtschaft, im Interview.


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