Mehr zu:
IndienEnergieeffizienz / Bau / Klimawandel
Branchen
Special | Indien | Klimawandel
Noch ist der Energieverbrauch von Gebäuden in Indien vergleichsweise gering, er wächst aber rasant. Auch weil sich immer mehr Menschen Klimaanlagen leisten können.
22.09.2020
Von Boris Alex | Berlin
Gemessen in Tonnen CO2 pro Kopf belegt Indien beim Energieverbrauch von Gebäuden unter den G20-Nationen nur den vorletzten Platz - allerdings verzeichnet der Subkontinent hier nach China auch den höchsten Anstieg, so die Analyse der Weltbank. Eine wachsende Bevölkerung, die mehr Wohnraum benötigt sowie steigende Einkommen und die damit einhergehende Nachfrage nach größeren Wohnungen und Elektrogeräten - vor allem Klimaanlagen - treiben den Energieverbrauch im Gebäudesektor. So soll sich bis 2038 der Anteil der klimatisierten Wohnfläche auf 40 Prozent verfünffachen.
Die Regierung will den Energieverbrauch von Gebäuden durch strengere energetische Bauvorschriften senken. Mit dem 2017 verabschiedeten Energy Conservation Building Code (ECBC) soll der Verbrauch bei gewerblichen und öffentlichen Neubauten bis 2030 um bis zu 50 Prozent gegenüber der Benchmark von 2017 gesenkt werden. Dadurch ließen sich 250 Millionen Tonnen CO2 einsparen, so die Berechnung des Bureau of Energy Efficiency (BEE).
Gemeinsam mit der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) hat das BEE 2019 ein Energieeffizienz-Label für Wohngebäude eingeführt. Dadurch sollen bis 2030 weitere 3 Milliarden Tonnen Kohlendioxid eingespart werden, so das Ziel des Programms. Bislang gibt es kein Förderprogramm für die energetische Sanierung von Bestandsbauten.
Dieser Beitrag gehört zu: